“Landschaft völlig abgebrannt”

Welt / 16.10.2020 • 22:40 Uhr
Hunderte Helfer sind Im Kampf gegen die Flammen im Einsatz. AP
Hunderte Helfer sind Im Kampf gegen die Flammen im Einsatz. AP

Die Löscharbeiten auf dem Kilimandscharo gestalten sich extrem schwierig.

Moshi Lodernde Flammen, abgebrannte Hütten und Chaos: Wanderer, die von dem Großbrand auf Afrikas höchstem Berg überrascht wurden, mussten sich laut einer Augenzeugin durch Flammen in Sicherheit bringen. „Beim Abstieg kamen wir in die Rauchwolke, es war schwierig zu atmen und wir konnten nichts sehen“, schilderte am Freitag eine in Tansania lebende deutsche Juristin. „Die ganze Landschaft, die drei Tage vorher noch grün und saftig war, war komplett abgebrannt.“

Der Großbrand war am Sonntag aus bislang unbekannten Gründen an der Südflanke des 5895 Meter hohen Berges im Norden Tansanias nahe der Grenze zu Kenia ausgebrochen. Inzwischen sind laut dem WWF rund 50 Quadratkilometer Wald verbrannt.

Die Höhe, trockene Vegetation, starke Winde und der teilweise nur schwer erreichbare Brandherd gestalten die Löscharbeiten schwierig. Hunderte Helfer sind im Einsatz. Seit Donnerstag ist nun laut Tourismusminister Hamisi Kigwangalla erstmals ein Helikopter im Einsatz. Der Minister betonte aber, das Bergsteigen werde im Kilimandscharo-Nationalpark „wie gewohnt fortgesetzt“. Einer Quelle im Ministerium vom Freitag zufolge ist die betroffene Route derzeit geschlossen, andere seien aber sicher.

Viele Bergsteiger schildern eine andere Realität: Etliche Wanderer, die sich von dem Bergmassiv in Sicherheit gebracht haben, beschreiben eine chaotische Lage. „Auf dem Berg ist nichts angekommen: Keine Rettung, keine Maßnahmen, gar nichts“, sagte die Juristin. Wanderer seien nicht umgeleitet worden. Und in den Camps habe es quasi keine Sicherheitsvorkehrungen gegeben.

Inzwischen ist auch das Nachbarland Kenia, das direkt an den Kilimandscharo grenzt, besorgt. „Feuer respektiert keine Grenzen“, sagte Njue von der Tsavo Conservation Area. “Wir beobachten die Lage genau.”