Klimawandel größte Bedrohung für Weltnaturerbe

Gland Der Klimawandel ist zur größten Bedrohung der Weltnaturerbestätten weltweit geworden. Die globale Erwärmung ist bei einem Drittel der Gebiete eine „hohe oder sehr hohe Bedrohung“, wie die Weltnaturschutzunion (IUCN) am Mittwoch berichtete. 2014 war das erst bei einem Viertel der Fall. Der Klimawandel beeinträchtige jetzt 83 der heute 252 Stätten. Auch die Corona-Pandemie mache sich bemerkbar, überwiegend negativ, so die IUCN. Ohne Touristen fehle vielerorts Geld für Ranger in Nationalparks, und illegale Aktivitäten blühen auf.
Alarm schlagen die Wissenschaftler aber beim größten Korallenriff der Welt, dem Great Barrier Reef vor Australien. Die Überlebensaussichten beurteilt die IUCN nun als „kritisch“. Die Erwärmung und Versauerung des Meeres führt dort zum Absterben der Korallen. Ebenso neu gelistet sind dort die zu Mexiko gehörenden Inseln im Golf von Kalifornien. Schon vor drei Jahren waren in dieser Kategorie auch der Everglades Nationalpark in Florida, der Nationalpark am Turkana-See in Kenia und der tropische Regenwald auf Sumatra in Indonesien.