Coronapandemie zwingt mehr Mädchen weltweit in Ehen

Welt / 17.12.2020 • 22:30 Uhr
Die finanzielle Notlage vieler Familien führte zu einem Anstieg von Zwangsehen.AP
Die finanzielle Notlage vieler Familien führte zu einem Anstieg von Zwangsehen.AP

Koidu In den vergangenen Jahrzehnten machten viele Länder wichtige Fortschritte im Kampf gegen die Zwangsverheiratung von jungen Mädchen. Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus haben jedoch Rückschläge auch in diesem Bereich mit sich gebracht: Die Vereinten Nationen schätzen, dass als Folge der Pandemie 13 Millionen Mädchen noch vor dem Alter von 18 Jahren verheiratet werden. Die Hochzeiten finden meist im Verborgenen statt.

Die Hilfsorganisation Save the Children geht davon aus, dass allein in diesem Jahr fast eine halbe Million minderjährige Mädchen weltweit in Gefahr sind, verheiratet zu werden, die meisten in Afrika und Asien. In den meisten Fällen erhalten die Eltern eine Mitgift von der Familie des Ehemannes, zum Beispiel ein Stück Land oder Vieh, aber auch Bargeld und das Versprechen, für die junge Braut zu sorgen. Das Mädchen muss im Gegenzug Hausarbeit für die Schwiegerfamilie verrichten und oft auf dem Hof arbeiten.