Kreisverkehr unter Wasser

Kilometerlanger Unterwassertunnel auf Färöer-Inseln wird heute eröffnet.
Torshavn Auf den Färöer-Inseln eröffnet nach mehr als drei Jahren Bauzeit ein kilometerlanger Unterwassertunnel mit einem unterirdischen Kreisverkehr. Das spektakuläre Projekt soll die neue Touristenattraktion der Färöer-Inseln werden. Nach letzten Sicherheitstests soll der insgesamt mehr als zehn Kilometer lange Tunnel zwischen der Hauptstadt Torshavn und der Insel Eysturoy heute, Samstag, für den Verkehr freigegeben werden. Dazu ist um 12 Uhr eine feierliche Eröffnungszeremonie geplant, wie der Leiter der zuständigen Baufirma, Teitur Samuelsen, sagte.
Kürzere Fahrtzeiten
Mit Hilfe des Tunnels, der bis zu 189 Meter unter dem Meeresspiegel verläuft, soll die Fahrtzeit zwischen Torshavn und den Orten Runavík und Strendur von 64 auf 16 Minuten verkürzt werden. Die Strecke beträgt dann nur noch 17 statt 55 Kilometer. Nach Klaksvik – die zweitgrößte Stadt auf den Färöer-Inseln – soll man künftig in 36 statt in 68 Minuten kommen. Ganz umsonst ist die Durchfahrt aber nicht: Touristen zahlen eine Mautgebühr von zehn Euro, während es für die Bewohner der Färöer-Inseln eine Art Abo gibt.
Für Färöer-Urlauber dürfte besonders der Kreisverkehr im Zentrum des Tunnelnetzes ein Erlebnis werden: Der vom einheimischen Künstler Trondur Patursson entworfene und von Architekt Eydun Eliasen umgesetzte Kreisverkehr, der wie eine riesengroße Qualle aussieht, wird dauerhaft von mehreren Farben angeleuchtet.
Die Färöer-Inseln mit ihren gut 50.000 Einwohnern und ihren spektakulären Landschaften liegen im Nordatlantik etwa 500 Kilometer südöstlich von Island. Sie sind weitgehend autonom, gehören politisch aber zum Königreich Dänemark.