Wien Die tierischen Verlierer des Jahres 2020 sind Feldhamster, Lemuren, Tintenfische, Störe, Makohaie und generell Tiere in Australien wie die Schmalfußbeutelmaus und Koalas. Diese Bilanz hat die Naturschutzorganisation WWF am Montag in einer Aussendung gezogen. Vor allem Klimawandel, Lebensraumzerstörung und Überfischung machte den Tieren zu schaffen. Hoffnung gibt es demnach für Afrikas Nashörner, Europas Wisente und Kegelrobben sowie Seegurken und Elche.
„Klimakrise, Zerstörung von Lebensraum, Überfischung der Meere und Wilderei – der Mensch verursacht gerade das größte Artensterben seit dem Ende der Dinosaurier“, warnte Georg Scattolin, Artenschutzexperte des WWF Österreich. „Eine intakte Natur ist von existenzieller Bedeutung für uns alle. Denn ist die Erde krank, werden es auch wir Menschen. Das führt uns gerade die Coronapandemie schmerzlich vor Augen. Das Virus wurde auf einem Wildtiermarkt auf den Menschen übertragen. Die Wissenschaft warnt, dass Umweltzerstörung solche Krankheitsübertragungen wahrscheinlicher macht.“
Doch der Mensch kann den Verlust der biologischen Vielfalt noch stoppen und sogar rückgängig machen. Das zeigen die diesjährigen Gewinner unter den Wildtieren. In Afrika wurden merklich weniger Nashörner gewildert. Dank internationaler Zuchtprogramme und Wiederansiedlungsprojekte kehren Wisente langsam nach Europa zurück. In der Nord- und Ostsee feiern Kegelrobben ihr Comeback. „Artenschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Wir müssen den Verlust der biologischen Vielfalt stoppen und umkehren“, sagte Scattolin. Der WWF fordert daher, ein Drittel der Erde unter Schutz zu stellen und Artenschutz zur Querschnittsaufgabe zu machen.