Dutzende Tote nach Erdbeben auf Sulawesi

Zahlreiche Opfer werden noch unter den Trümmern vermutet.
Jakarta Mitten in der Nacht hat ein schweres Erdbeben auf der indonesischen Insel Sulawesi die Menschen aus dem Schlaf gerissen und Tod und Verwüstung gebracht. Bei dem Beben der Stärke 6,2 sind am Freitag Behördenangaben zufolge mehr als 40 Menschen ums Leben gekommen, jedoch werden weitere Opfer unter den Trümmerbergen vermutet. 600 Menschen seien verletzt worden, 200 von ihnen schwer, teilte die nationale Such- und Rettungsagentur mit. Das Unglücksgebiet befindet sich in der Region West-Sulawesi. Das Zentrum des Bebens, das die Region erschütterte, lag bei Majene in zehn Kilometern Tiefe. Die Suchtrupps waren auch mit Baggern und Kränen im Einsatz. Die meisten arbeiteten sich aber ohne Geräte durch den meterhohen Schutt, um in den Häuserruinen nach Lebenszeichen zu fahnden.
Unter anderem stürzten zwei Krankenhäuser, ein Hotel und ein Teil des Gebäudes der Lokalverwaltung in der Provinzhauptstadt Mamuju ein, wie die Behörden mitteilten.
„Wir versuchen gerade, Menschen aus dem Verwaltungsgebäude zu retten. Wir können ihre Stimmen hören, aber sie können sich nicht bewegen“, sagte Muhammad Idris, Sprecher des Gouverneurs. In der Region seien auch mehrere Erdrutsche gemeldet worden, die mehrere Straßen unter sich begruben, berichtete der Zivilschutz. Tausende Menschen mussten aus ihren Häusern fliehen. Auch die Stromversorgung brach zusammen. Am Donnerstag hatte sich in der Gegend bereits ein Beben der Stärke 5,9 ereignet.
Warnung vor Tsunami
Experten warnten die Bevölkerung vor einem möglichen Tsunami, falls es stärkere Nachbeben geben sollte. Dann seien Erdrutsche auf dem Meeresgrund möglich, die eine große Welle auslösen könnten, zitierten Medien die Agentur für Meteorologie und Geophysik. Wenn Menschen in Küstennähe weitere Erdstöße verspürten, sollten sie sich umgehend in Sicherheit bringen, ohne eine Tsunami-Warnung abzuwarten. Allerdings wurde den Menschen wegen möglicher Abgänge von Erdmassen davon abgeraten, in die Berge zu fliehen.