Sieben Minuten Zittern

Welt / 17.02.2021 • 22:26 Uhr
Der Roboter soll auf dem Mars nach Spuren früheren mikrobiellen Lebens suchen sowie das Klima und die Geologie des Planeten erforschen und Proben von Steinen und Staub nehmen.
Der Roboter soll auf dem Mars nach Spuren früheren mikrobiellen Lebens suchen sowie das Klima und die Geologie des Planeten erforschen und Proben von Steinen und Staub nehmen.

NASA-Rover “Perseverance” soll heute, Donnerstag, auf dem Mars landen.

wASHINGTON Mikrofone, Hubschrauber und Superlative: “Perseverance” sei der “größte, schwerste, sauberste und technisch ausgefeilteste sechsrädrige Geologe, der je in den Weltraum befördert wurde”, heißt es von der US-Raumfahrtbehörde Nasa. Rund sechs Monate nach dem Start des Roboters vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im Juli 2020 soll “Perseverance” heute, Donnerstag, auf dem Mars ankommen. Die Landung von “Perseverance” in einem bislang noch nie vor Ort untersuchten ausgetrockneten See namens “Jezero Crater” ist aber schon gleich die erste große Herausforderung. In den sieben entscheidenden Minuten der Landung – von der Nasa gerne als “sieben Minuten des Terrors” bezeichnet – muss das Raumfahrzeug scharf abbremsen, um den Rover dann unter anderem mit einem Fallschirm sicher auf dem Mars absetzen zu können.

Weniger als die Hälfte aller bisher weltweit gestarteten Mars-Missionen waren erfolgreich. 2016 war etwa die Sonde “Schiaparelli” der europäischen Raumfahrtagentur Esa infolge eines Computerfehlers beim Landeanflug abgestürzt. Das von der Planeten-Konstellation her günstige Start-Datum im Sommer 2020 hatten auch die Vereinigten Arabischen Emirate und China für ihre Mars-Missionen genutzt. “Al-Amal”, die Sonde der Vereinigten Arabischen Emirate, soll nicht landen, das Landegerät des chinesischen Raumschiffs “Tianwen 1” soll in zwei bis drei Monaten aufsetzen.

Gelingt “Perseverance” die Landung, dann wäre es bereits der fünfte Rover, den die Nasa zum Mars bringt. “Perseverance” sei aus den gesammelten Erfahrungen und dem Wissensschatz all dieser Missionen entstanden, sagt Nasa-Manager Thomas Zurbuchen. “Der Rover hat die Möglichkeit, nicht nur unser Wissen über den Roten Planeten zu vergrößern, sondern auch eine der wichtigsten Fragen der Menschheit über den Ursprung des Lebens auf der Erde und auf anderen Planeten zu untersuchen.”