Elefantenbestand unter Druck

Population in Afrika geht kontinuierlich zurück.
Johannesburg, Gaborone An der Einfahrt zu Durbans King Shaka International Airport schlug die Falle zu. In einem gestoppten Auto wurden südafrikanische Polizisten Mitte Februar schnell fündig: zwei schwere Elefanten-Stoßzähne lagen im Kofferraum – die drei Insassen wurden festgenommen.
„Die Elefantenbestände gehen kontinuierlich zurück und haben einen historischen Tiefststand erreicht“, erläutert Heike Henderson von der Organisation Future for Elephants im Vorfeld des Tages des Artenschutzes am 3. März. Während vor allem in Zentral- und Westafrika die Wilderei weiter anhält, scheint sich zumindest in Ostafrika ein Abwärtstrend der Elefantenwilderei abzuzeichnen. „Aufgrund der Gesamtentwicklung wäre es aus unserer Sicht dennoch fatal, hieraus eine Entspannung der Situation für Elefanten herzuleiten“, meint sie und betont: „Wir haben in den letzten 50 Jahren etwa 80 Prozent der Elefantenpopulation verloren.“
Als renommierteste Quelle für die Bestandszahlen der Elefanten in Afrika gilt eine Datenbank der internationalen Tierschutzorganisation IUCN. Doch die letzte Veröffentlichung stammt von 2016 – basierend auf Zahlen, die 2015 erhoben wurden. Nach diesen Schätzungen gab es nach etwa zwei Millionen Dickhäutern im Jahr 1970 zu diesem Zeitpunkt noch 415.000 Elefanten. Allein in Botswana waren es 131.626 Tiere. Das dortige Okavango-Delta beherbergt den global höchsten Elefantenbestand. Doch rätselhafte Todesfälle treiben dort seit gut einem Jahr die Tierschützer um. Sorgen bereitet Tierschützern auch ein geplantes Bohrprojekt auf der namibischen Seite des Okavangos, wo die kanadische Firma Recon nach Öl und Gas suchen will. Das Lizenzgebiet der Firma liege weitgehend im Kaza-Naturschutzgebiet, wo es auch schon die ersten Testbohrungen gegeben habe, meint Henderson. „Geplante seismische Untersuchungen haben nachweislich negative Auswirkungen auf Elefanten.“