Amazonas brennt weiter

Welt / 16.03.2021 • 22:35 Uhr
Da Holzfäller, Goldsucher und andere Glücksritter ihrer illegalen Tätigkeit nachgehen, brennt auch der brasilianische Regenwald weiter.  Reuters
Da Holzfäller, Goldsucher und andere Glücksritter ihrer illegalen Tätigkeit nachgehen, brennt auch der brasilianische Regenwald weiter.  Reuters

Während der Corona-Pandemie nahm die Zerstörung des Regenwaldes dramatisch zu.

Manaus Auf den ersten Blick scheint es eine gute Nachricht zu sein: Den zweiten Monat in Folge ist die Abholzung im brasilianischen Amazonas-Gebiet im Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat zurückgegangen. Dies geht aus den vorläufigen Daten des Nationalen Instituts für Weltraumforschung (Inpe) hervor, das Satellitenbilder auswertet.

Demnach wurden im Jänner und Februar 209 Quadratkilometer Regenwald vernichtet – weniger als die Hälfte der Vergleichsmonate des vergangenen Jahres. Allerdings weisen Experten wie Tasso Azevedo darauf hin, dass der Rückgang auch auf das Wetter zurückzuführen sein könnte. “Die Daten des Inpe zeigen, dass 48 Prozent des Amazonas-Gebiets im Jänner und Februar wegen der Wolken nicht beobachtet werden konnten”, sagt Azevedo, Koordinator der Initiative “MapBiomas”, die die Entwaldung des Regenwaldes kartografisch dokumentiert.

Der WWF betonte zudem, dass es sich um einen Rückgang inmitten eines mehrjährigen Trends mit zunehmender Abholzung und aufeinanderfolgenden Rekorden handle; während der Corona-Pandemie nahm die Zerstörung dramatisch zu. So zeigen die Daten des Inpe zwischen August 2019 und Juli 2020 einen Anstieg der Abholzung um 9,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Abholzung stieg auf 11.088 Quadratkilometer. Dies entspricht 1,58 Millionen Fußballfeldern und ist der höchste Wert seit 2008.

Um Abholzung und Brände zu bekämpfen, schickte die brasilianische Regierung das Militär und verbot das Abbrennen von Flächen. Kritiker werfen dem rechten Präsidenten Jair Bolsonaro vor, ein Klima geschaffen zu haben, in dem sich Farmer immer mehr zur Landnahme für landwirtschaftliche Nutzung ermutigt fühlen.