Missbrauchsgutachten: Kölner ­Bistums-Würdenträger abgesetzt

Welt / 18.03.2021 • 22:32 Uhr
Kardinal Rainer Maria Woelki zieht personelle Konsequenzen. AFP
Kardinal Rainer Maria Woelki zieht personelle Konsequenzen. AFP

Köln In einem Gutachten zum Umgang des deutschen Erzbistums Köln mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs sind Hinweise auf 202 Beschuldigte festgestellt worden. Bereits unmittelbar nach der Präsentation des Papiers am Donnerstag zog der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki personelle Konsequenzen. Zwei hohe Würdenträger wurden von ihren Ämtern suspendiert. Die Missbrauchsopfer waren laut Gutachten mehrheitlich Burschen. Bei 63 Prozent der Beschuldigten handelt es sich um Kleriker.

Woelki entband Weihbischof Dominikus Schwaderlapp und den Leiter des Erzbischöflichen Gerichts, Offizial Günter Assenmacher, wegen Pflichtverletzungen mit sofortiger Wirkung vorläufig von ihren Ämtern. Der Kardinal sprach von “Vertuschung” in der deutschen Diözese. Während Schwaderlapp in acht Fällen konkrete Pflichtverletzungen begangen haben soll, soll Assenmacher in zwei Fällen eine unzutreffende Rechtsauskunft abgegeben haben. Woelki selbst wurde in dem Gutachten entlastet.