Schock und Trauer nach Bluttat

Angreifer schoss in russischer Schule um sich und tötete mindestens neun Menschen.
Kasan Bei einem Angriff mit Schusswaffen auf eine russische Schule sind mindestens neun Menschen getötet worden. Darunter seien vier Jungen und drei Mädchen der achten Klasse, sagte der Gouverneur Rustam Minnichanow. Zudem seien zwei Angestellte getötet worden. 21 Verletze seien in Krankenhäuser gebracht worden. Der Gesundheitszustand von sechs Verletzten war demnach sehr ernst. Ein 19-Jähriger wurde festgenommen.
Kasan steht an diesem ersten Schultag nach den Maiferien unter Schock: Fernsehbilder zeigen weinende Menschen vor dem abgesperrten Schulgelände, Eltern bangen um das Schicksal ihrer Kinder. Krankenwagen sind vorgefahren, schwerbewaffnete Sicherheitskräfte haben vor den Schultoren Stellung bezogen. Kinder werden teils über Leitern aus dem Gebäude gebracht. Kurz zuvor hatte es am Vormittag erste Berichte über Schüsse in dem Gymnasium gegeben. Zeugen berichteten von explosionsartigen Geräuschen. In Amateurvideos ist zu sehen, wie Rauch aus einem mehrstöckigen weißen Gebäude steigt. Später werden Aufnahmen aus dem Innern veröffentlicht. Sie zeigen verwüstete Gänge, zersplittertes Glas auf dem Boden. In Panik sollen einige Kinder aus Fenstern im dritten Stock gesprungen sein.
“Hass” als mögliches Motiv
Medien zufolge wurde der Tatverdächtige kürzlich wegen Schulden von einer Berufsschule verwiesen. Die Staatsagentur Tass schrieb unter Berufung auf Sicherheitskreise von “Hass” als möglichem Motiv. Der Republikchef von Tatarstan, Rustam Minnichanow, sprach von einer “großen Tragödie”. Die genutzte Waffe soll auf den jungen Mann registriert gewesen sein. Das Verbrechen soll er kurz vor der Tat auf Telegram angekündigt haben. Kremlchef Wladimir Putin will nun das Waffengesetz verschärfen.