Kabelriss Grund für tragisches Seilbahnunglück

Welt / 24.05.2021 • 22:46 Uhr
Das Gebiet sei schwer zugänglich, berichteten die Retter.AFP
Das Gebiet sei schwer zugänglich, berichteten die Retter.AFP

14 Menschen sterben bei Tragödie am Lago Maggiore. Fünfjähriger kämpft um sein Leben.

Stresa Nach dem Seilbahnunglück am Lago Maggiore mit 14 Todesopfern am Sonntag hat die Staatsanwaltschaft der piemontesischen Stadt Verbania am Montag Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung in die Wege geleitet. Eine Kommission aus Fachleuten unterstützt die Ermittlungen der zuständigen Staatsanwaltschaft. Ein Kabelriss soll die Ursachen des Unglücks gewesen sein. Ebenso wird geprüft, warum die Notbremse der abgestürzten Seilbahn-Kabine nicht funktioniert hat.

Das Südtiroler Unternehmen Leitner, das für die Wartungen der Seilbahn zuständig ist, gab an, dass bei der letzten Kontrolle im November 2020 keine Unregelmäßigkeiten festgestellt worden seien. Die Prüfung erfolge jährlich. Das Unternehmen erklärte sich bereit, mit der Staatsanwaltschaft bei der Klärung der Ursachen des Unglücks zusammenzuarbeiten.

Absturz aus 20 Metern Höhe

Die Gondel war nach Angaben der Behörden am Sonntag auf dem Weg von Stresa zum Gipfel des Berges Mottarone unterwegs, als sie gegen Mittag aus rund 20 Metern Höhe abstürzte. Stresas Bürgermeisterin sagte, Wanderer in der Nähe hätten vor dem Absturz ein lautes Zischen gehört, was auf einen Riss des Seiles hindeuten könne. Dann sei die Gondel nach ihrem Aufprall noch ein Stück den bewaldeten Berghang hinuntergerollt. Für die meisten kam jede Hilfe zu spät: 13 Menschen – Italiener und Israelis – starben noch an der Unfallstelle. Nach dem Unfall waren zwei schwer verletzte Kinder noch per Hubschrauber in eine Klinik in Turin geflogen worden, wo eines von ihnen noch am Abend starb und sich so die Zahl der Toten auf 14 erhöhte. Ein fünfjähriger Bub, der einzige Überlebende des Seilbahnunglücks, kämpft um sein Leben. Er befand sich am Montag auf der Intensivstation des Kinderkrankenhauses „Regina Margherita“ in Turin. Beim Unglück kamen seine Eltern, sein zweijähriger Bruder sowie seine beiden Großeltern ums Leben.

Mit einem Trauertag gedachte die Kleinstadt Stresa am Lago Maggiore der 14 Todesopfer des Seilbahnunglücks.

Die Gondel ist noch ein Stück den Berghang hinuntergerollt. AFP
Die Gondel ist noch ein Stück den Berghang hinuntergerollt. AFP
Die Gondel war auf dem Weg von Stresa zum Gipfel des Berges Mottarone unterwegs, als sie aus rund 20 Metern Höhe abstürzte. 13 Menschen starben noch an der Unfallstelle.  AP
Die Gondel war auf dem Weg von Stresa zum Gipfel des Berges Mottarone unterwegs, als sie aus rund 20 Metern Höhe abstürzte. 13 Menschen starben noch an der Unfallstelle.  AP