Fund von 215 toten indigenen Kindern schockiert Kanada

Ottawa Auf dem Grundstück eines ehemaligen Internats im Westen Kanadas haben Spezialisten mit Radargeräten Überreste von 215 Kindern entdeckt. Es sei eine sehr schmerzhafte Nachricht, die alte Wunden offenlege, schrieb Perry Bellegarde, der oberste Vertreter der indigenen Völker des Landes, am Wochenende auf Twitter.
Das Internat diente zwischen 1890 und 1978 als sogenannte Residential School – als eine Art Umerziehungscamp für die Kinder kanadischer Ureinwohner. Gewalt, Zwangsarbeit und sexueller Missbrauch waren dabei an der Tagesordnung. Woran und wann sie starben, sei noch unklar.
Der Fund löste in der Politik eine Welle von Beileidsbekundungen aus. “Die Nachricht bricht mein Herz”, twitterte Premierminister Justin Trudeau. Carolyn Bennett, Ministerin für die Beziehungen zu den Ureinwohnern, sprach von einem “tragischen und beschämenden Teil” der Landesgeschichte.