Rückkehr der Riesenkreuzer

Welt / 04.06.2021 • 22:22 Uhr
In den nächsten Monaten werden maximal 70 Kreuzfahrtschiffe in der Lagune eintreffen. Rts
In den nächsten Monaten werden maximal 70 Kreuzfahrtschiffe in der Lagune eintreffen. Rts

Nach 17 Monaten erstmals wieder ein Kreuzfahrtschiff in Venedig. Kritik von Prominenten.

Venedig Erstmals nach 17 Monaten hat in Venedig wieder ein Kreuzfahrtschiff angelegt. Heute startet die MSC Orchestra mit rund 700 Passagieren an Bord in Richtung Griechenland. Dabei sollen die Anti-Covid-Sicherheitsvorkehrungen streng berücksichtigt werden. Sämtliche Besatzungsmitglieder und Gäste mussten einen Corona-Test machen, bevor sie auf das Schiff durften, zudem ist an Bord das Maskentragen Pflicht.

Statt 500 Kreuzfahrtschiffen wie im Sommer 2019 werden maximal 70 Luxusliner in den nächsten Monaten in der Lagune eintreffen, etwa drei pro Wochenende. Viele Kreuzfahrtgesellschaften würden sich nicht trauen, in teure Sicherheitsprotokolle an Bord zu investieren, um die Kreuzfahrten wieder aufzunehmen, da vor allem US-Touristen noch nicht nach Italien zurückgekehrt seien, hieß es in Venedig. Die italienische Regierung hatte wegen der Corona-Infektionszahlen am 20. Dezember sämtliche Kreuzfahrten untersagt, seither lief kein Schiff mehr aus.

Kritik von internationalen Promis

In einem offenen Brief an Italiens Regierung haben unter anderem Rolling-Stones-Sänger Mick Jagger und andere Promis den Kreuzfahrtverkehr in Venedig kritisiert. “Stop für den Verkehr großer Schiffe in der Lagune”, hieß es in dem Schreiben.

Die Initiatoren klagten über das “absolute Fehlen von Respekt gegenüber einem der wichtigsten Weltkulturerbe”. Es brauche ein Gesetz, damit die kulturelle Identität der Stadt gewahrt bleibe. Die gemeinnützige Organisation Venetian Heritage hatte den Brief aufgesetzt. Die Promis kritisierten unter anderem auch das Ungleichgewicht in der Stadt zwischen Bewohnern und Touristen. Sie forderten, die Regeln für das Vermieten von Wohnungen an Urlauber zu verschärfen und die Massen an Touristen besser zu organisieren.