Gräber an weiterem Internat für indigene Kinder entdeckt

Welt / 24.06.2021 • 22:31 Uhr
Bereits Ende Mai wurden in Kamploops Gräber von 215 indigenen Kindern entdeckt.
Bereits Ende Mai wurden in Kamploops Gräber von 215 indigenen Kindern entdeckt.

Montreal In Kanada sind auf einem Gelände in der Nähe eines früheren katholischen Internats für Kinder von Ureinwohnern erneut hunderte anonyme Gräber entdeckt worden. So viele nicht gekennzeichnete Gräber seien bisher noch nie gefunden worden, erklärten die indigene Gemeinschaft Cowessess und die Föderation souveräner indigener Nationen (FSIN). Sie kündigten weitere Details zu den Ausgrabungen in der Provinz Saskatchewan an. Ende Mai waren bereits auf dem Gelände des früheren katholischen Internats nahe der Kleinstadt Kamloops in der Provinz British Columbia die sterblichen Überreste von 215 indigenen Kindern entdeckt worden. Sie sorgten landesweit für Erschütterung, UNO-Menschenrechtsexperten forderten eine umfassende Aufklärung der Hintergründe.

In Kanada waren ab 1874 rund 150.000 Kinder von Ureinwohnern und gemischten Paaren von ihren Familien und ihrer Kultur getrennt und in kirchliche Heime gesteckt worden, um sie so zur Anpassung an die weiße Mehrheitsgesellschaft zu zwingen. Viele von ihnen wurden in den Heimen misshandelt oder sexuell missbraucht.