14-Jähriger in Marseille mit Sturmgewehr erschossen

Welt / 19.08.2021 • 22:44 Uhr

Marseille Der brutale Bandenkrieg um Drogengeschäfte in der südfranzösischen Stadt Marseille hat einen 14 Jahre alten Jungen das Leben gekostet. Der Jugendliche sei am späten Mittwochabend vor einer Hochhaussiedlung von Geschossen aus einem Sturmgewehr getroffen worden und später im Krankenhaus gestorben, teilte die Staatsanwaltschaft von Marseille am Donnerstag mit. Ein weiterer Jugendlicher wurde demnach am Bein verletzt, ein acht Jahre altes Kind erlitt eine leichte Verletzung am Kopf.

Eine Person, die mit einem Komplizen auf einem Motorroller vorgefahren sei, habe mit dem Sturmgewehr auf einen Drogenverkaufspunkt vor der Siedlung geschossen und dabei die Jugendlichen und das Kind getroffen, hieß es. Der getötete Junge sei nicht vorbestraft gewesen.

Wiederholt Gewalttaten

“Terror breitet sich in den Wohnvierteln aus, die sich in den Fängen der Drogendealer befinden”, sagte Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin am Donnerstagmorgen dem Sender BFMTV. Es sei ziemlich offensichtlich, dass der Krieg um Gebietsansprüche einer der Gründe für die Attacke gewesen sei. 

In den Trabantenstädten im Norden von Marseille und in anderen Vierteln mit grassierendem Drogenhandel war es in den vergangenen Monaten wiederholt zu Gewalttaten gekommen. Nach Angaben der Polizeipräfektur wurden bei derartigen Überfällen seit Jahresbeginn elf Menschen getötet.