Zahl wetterbedingter Katastrophen steigt rasant
Genf Die Zahl der wetterbedingten Naturkatastrophen ist seit den 70er-Jahren weltweit deutlich gestiegen. Solche Ereignisse träten inzwischen vier bis fünf Mal häufiger auf und verursachten sieben Mal so viele Schäden, erklärte die Weltwetterorganisation (WMO) in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht. Gleichzeitig fallen den Katastrophen aber weniger Menschen zum Opfer. In den 70er- und 80er-Jahren kamen bei extremen Wetterereignissen in der ganzen Welt durchschnittlich rund 170 Menschen pro Tag ums Leben. In den 2010er-Jahren fiel dieser Wert auf etwa 40 pro Tag. Dabei zählte die WMO, die 11.000 Wetterereignisse der vergangenen 50 Jahre untersuchte, in den 70ern noch 711 solcher Katastrophen pro Jahr. In den 2000ern stieg dieser Wert auf bis zu 3536 pro Jahr und erreichte in den 2010ern durchschnittlich 3165. Die meisten Todesopfer und Schäden waren auf Stürme, Hochwasser und Dürre zurückzuführen. Am härtesten traf es dabei die Entwicklungsländer, wo mehr als 90 Prozent der mehr als zwei Millionen Toten registriert wurden. Die wohlhabenderen Länder verzeichneten dagegen fast 60 Prozent des wirtschaftlichen Schadens.
Als Kostentreiber machten die Autoren den Trend aus, dass mehr Menschen in gefährdete Gebiete umsiedelten, während gleichzeitig der Klimawandel dramatische Wetterereignisse verstärke. Allerdings hätten bessere Wetterwarnungen und Vorbereitungen die Zahl der Todesopfer sinken lassen.