Immer mehr Tierarten bedroht

Die Rote Liste gefährdeter Tier- und Pflanzenarten wird zunehmend länger.
marseille Auf dem Weltnaturschutzkongress der Internationalen Naturschutzunion IUCN in Marseille wurde am Samstag die aktuelle Internationale Rote Liste vorgelegt.
Demnach finden sich von den insgesamt 138.374 erfassten Arten mehr als 38.543 in Bedrohungskategorien – mehr als jemals zuvor. Die Naturschutzorganisation WWF warnt angesichts der neuen Zahlen vor einer „katastrophalen Zuspitzung des weltweiten Artensterbens“. In letzter Konsequenz sei damit auch der Mensch, der die Ursache dieser Entwicklung darstellt, bedroht.
Nach WWF-Einschätzung könnten rund eine Million Arten innerhalb der nächsten Jahrzehnte aussterben. Die Naturschutzorganisation spricht daher vom „größten Artensterben seit dem Ende der Dinosaurierzeit“.
Mehrere Arten seien neu auf die Rote Liste gesetzt worden. Einige Arten, darunter zahlreiche Echsen und Schildkröten, wurden in höhere Bedrohungskategorien aufgenommen. Bisher galten bereits 28 Prozent von mehr als 134.000 untersuchten Arten als bedroht. Beispielhaft wurde eine Art hervorgehoben: Die Situation des bereits auf der Liste befindlichen Komodowarans in Indonesien verschlechterte sich der IUCN zufolge von „gefährdet“ auf „stark gefährdet“.
Als Grund für die neue Einstufung der größten Echse der Welt wurde auch die Klimaveränderung angegeben – das Schicksal dieser Art sei durch die entsprechenden klimatischen Einflüsse besonders gut verdeutlicht.
Der WWF fordert zum Schutz der Menschheit und der biologischen Vielfalt den Stopp und die Umkehr des Biodiversitätsverlusts bis zum Jahr 2030. Hierfür brauche es eine neues, starkes UN-Abkommen zum Schutz der biologischen Vielfalt (CBD).