Tempo 80 könnte Leben retten

Seit 2010 in Österreich mehr als 5000 Tote bei Verkehrsunfällen. Tempolimit gefordert.
wien Seit dem Jahr 2010 sind in Österreich mehr als 5000 Menschen bei Verkehrsunfällen gestorben. Im europäischen Vergleich liegt Österreich damit deutlich hinter dem Spitzenfeld, machte der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) anlässlich des Weltgedenktages für Straßenverkehrsopfer aufmerksam.
Tempo 80 gefordert
Im Vergleich zur Schweiz wurden in Österreich seit dem Jahr 2010 fast doppelt so viele Menschen im Straßenverkehr getötet. Der VCÖ fordert nach Schweizer Vorbild Tempo 80 statt 100 auf Freilandstraßen. Zudem soll Tempo 30 im Ortsgebiet zur Regel und höheres Tempo die Ausnahme werden, verlangte der VCÖ. Im Vorjahr kamen in Österreich 344 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben, das waren 39 pro Million Einwohnerinnen und Einwohner. Im europäischen Vergleich ist Österreich vom Spitzenfeld mit den wenigsten Verkehrstoten weit entfernt. Spitzenreiter ist Norwegen, wo die Zahl der Todesopfer mit 17 pro Million Menschen um rund die Hälfte niedriger war als in Österreich. Nach Norwegen liegt der EU-Spitzenreiter Schweden an zweiter Stelle, vor Malta, Island, Schweiz und Dänemark.
Von diesen Staaten ist die Schweiz Österreich hinsichtlich Topographie und Bevölkerungszahl am ähnlichsten. In der Schweiz starben im Straßenverkehr seit dem Jahr 2010 (inklusive 1. Halbjahr 2021) 2930 Menschen, in Österreich hingegen 5136 Menschen. Ein zentraler Faktor für die Erhöhung der Verkehrssicherheit sind Tempolimits. Allen Staaten, die bei der Verkehrssicherheit an der Spitze liegen, ist gemeinsam, dass sie auf Freilandstraßen niedrigere Tempolimits haben als Österreich. Tempo 80 statt 100 würde in Österreich viele Menschenleben retten und die Zahl der Schwerverletzten verringern, so das Fazit des VCÖ.