Jüdischer Notar soll Versteck von Anne Frank verraten haben

Welt / 17.01.2022 • 22:21 Uhr
Über fünf Jahre lang wurden verschiedene Theorien zum Verrat untersucht. ap
Über fünf Jahre lang wurden verschiedene Theorien zum Verrat untersucht. ap

amsterdam Das Versteck des jüdischen Mädchens Anne Frank und seiner Familie vor den Nationalsozialisten ist vermutlich von einem Notar verraten worden. Der Mann sei selbst Jude gewesen und habe damit seine eigene Familie vor der Deportation bewahren wollen. Das ist das Ergebnis der langjährigen Untersuchung, die ein internationales Team nun in niederländischen Medien präsentierte. Mehr als fünf Jahre war das Team der Frage nachgegangen: Wie wurde das Versteck an der Prinsengracht 263 bekannt? Alle Bewohner wurden damals in Konzentrationslager deportiert. Anne starb im KZ Bergen Belsen 1945, sie war 15 Jahre alt. Nur ihr Vater Otto überlebte. Die Untersucher stützen sich vor allem auf die Kopie eines anonymen Briefes, den Otto Frank 1946 bekommen hatte. Darin wird der Name des Notars genannt. Gewissheit gibt es aber 77 Jahre nach Kriegsende nicht, räumte der Ermittler ein. “Unsere Theorie hat aber eine Wahrscheinlichkeit von mehr als 85 Prozent.”