Tonga unter Asche begraben

Welt / 18.01.2022 • 22:33 Uhr
Wie eine graue Mondlandschaft wirkt das Südsee-Archipel Tonga nach dem gigantischen Vulkanausbruch.   reuters
Wie eine graue Mondlandschaft wirkt das Südsee-Archipel Tonga nach dem gigantischen Vulkanausbruch.   reuters

Luftaufnahmen zeigen die Folgen der Eruption des Unterseevulkans.

wellington, canberra Eine dicke Ascheschicht überzieht das Südsee-Archipel Tonga. Die genauen Folgen der Eruption des Untersee-Vulkans Hunga-Tonga-Hunga-Ha‘apai im Pazifik sind aber weiter unklar. Die Kommunikationsverbindungen blieben vorerst beeinträchtigt, weil ein wichtiges Unterseekabel durch das Seebeben gekappt wurde. Speziell zur Inselgruppe Ha‘apai gebe es bisher keinen Kontakt, teilte das Büro der Vereinten Nationen mit.

Vulkan in sich zusammengefallen

Schwere Zerstörungen gab es auf kleineren Inseln in der Nähe der Hauptinsel Tonga, wie Aufnahmen von neuseeländischen Aufklärungsfliegern zeigten. Die Szenen seien „alarmierend“, sagte der Vizebotschafter von Tonga in Australien, Curtis Tu‘ihalangingie. Auf Mango Island, wo rund 50 Menschen wohnen, sei ein ganzes Dorf zerstört worden. „Die Leute sind in Panik, sie rennen herum und sind verletzt“, sagte Tu‘ihalangingie. Auf der benachbarten Insel Atata mit ihren rund 100 Bewohnern seien zahlreiche Gebäude verschwunden. „Die Welle ist offenbar einmal komplett über Atata hinweggerollt.“ Einer ersten offiziellen Regierungsmitteilung nach wurden mindestens drei Tote bestätigt. Der Vulkan ist durch die Eruption offenbar in sich zusammengefallen, auf Satellitenbildern ist er kaum noch zu sehen.

Tongas Marine habe inzwischen lebenswichtige Vorräte auf einige Inseln gebracht. Die Regierung rief die Bevölkerung auf, möglichst zu Hause zu bleiben und im Freien Schutzmasken zu tragen. Hilfsflüge konnten vorerst nicht in Tonga landen, weil die Landebahn mit einer Ascheschicht bedeckt ist. Durch den schweren Vulkanausbruch haben zudem Flutwellen im mehr als 10.000 Kilometer entfernten Peru eine Ölpest ausgelöst.