SpaceX-Trümmer auf Crash-Kurs

Welt / 26.01.2022 • 22:56 Uhr
Die „Falcon 9-Rakete“ von SpaceX ist am 11. Februar 2015 mit einem Satelliten an Bord gestartet. Reuters
Die „Falcon 9-Rakete“ von SpaceX ist am 11. Februar 2015 mit einem Satelliten an Bord gestartet. Reuters

Anfang März soll eine ausgediente Raketenstufe auf dem Mond einschlagen.

Washington Das Raumfahrtunternehmen SpaceX von Elon Musk hat am 11. Februar 2015 eine unbemannte Falcon-9-Rakete ins All geschossen. An Bord befand sich der Satellit „Deep Space Climate Oberservatory“, ein Satellit der die Wetterereignisse im All beobachten sollte.

Der NOAA-Satellit setzte seine Reise zum Lagrange-Punkt L1 in mehr als einer Million Kilometer Entfernung von der Erde planmäßig fort. Die zweite Raketenstufe hatte aber nicht mehr genug Treibstoff, um zum Verglühen in die Erdatmosphäre zurückgesteuert zu werden. Seitdem schwirrt das vier Tonnen schwere Teil durch das All und steuert nun nach Berechnungen von Experten direkt auf den Mond zu, wo es am 4. März einschlagen soll.

Astronom Bill Gray, der eine Software entwickelt hatte, die solche Prognosen ermöglicht, schließt aber Ungenauigkeiten nicht aus. Deswegen werden weitere Beobachtungen und Berechnungen bis März notwendig sein, um Zeitpunkt und Ort des Einschlags zu präzisieren. Es dürfte sich laut Gray um den ersten unbeabsichtigten Einschlag von Weltraumschrott auf dem Mond handeln.

2009 hatte die NASA für die Forschung bewusst eine Raumsonde auf dem Mond abstürzen lassen. Nun könnte der Absturz der Falcon-Raketenstufe weitere wichtige Daten liefern. Gray rechnet auch damit, dass das vier Tonnen schwere Trümmerteil beim Einschlag mit 9300 Stundenkilometern einen neuen Krater hinterlassen wird. Von dem Einschlag auf der erdabgewandten Seite des Mondes erhoffen sich Astronomen, die NASA und andere Raumfahrtagenturen neue Erkenntnisse. Durch Auswirkungen des Aufpralls könnten interessante wissenschaftliche Daten gewonnen werden, die das Entstehen von Kratern auf dem Mond betreffen.