Neue Route auf “Göttin des Türkis”

Derzeit gilt die nepalesische Bergseite des Cho Oyu als gefährlicher. Nepalesische Sherpas wollen nun eine gute Route von ihrem Heimatland aus finden.
Nepalesische Sherpas starten Suche nach leichterem Weg auf den Achttausender Cho Oyu.
Kathmandu Er gilt als einer der machbarsten Achttausender, von denen ist er der am zweitmeisten bestiegene weltweit. Auf der 8188 Meter hohen Spitze des Mount Cho Oyu im Himalaya standen schon mehr als 4000 Menschen, wie Daten aus dem Expeditionsarchiv „Himalayan Database“ zeigen. Nur auf dem Mount Everest, dem höchsten Berg der Welt, waren rund 6000 Menschen mehr. Eine neue Route soll nun mehr ausländische Bergsteiger und Bergsteigerinnen anlocken.
Die Route, die bisher fast alle nutzen, startet in Tibet. Der Berg mit dem tibetischen Namen „Göttin des Türkis“ befindet sich aber auf der chinesisch-nepalesischen Grenze, und zwei Gruppen nepalesischer Sherpa-Bergführer möchten nun eine gute Route von ihrem Heimatland aus finden. Derzeit gilt die nepalesische Bergseite als gefährlicher. Es gebe dort mehr Lawinen und mehr Felsen, sagt der US-Bergsteiger und Blogger Alan Arnette. Auch benötige man viel mehr technische Fähigkeiten.
Die Sherpa-Teams sehen Potenzial, wie ihre Teamchefs sagen. So habe China seit 2020 im Zuge seiner strikten Corona-Politik Ausländern keine Genehmigungen mehr erteilt, seine Himalaya-Berge zu besteigen. Und China sei auch abgesehen von der Pandemie restriktiver, sagen die Sherpa-Bergführer – etwa weil die Volksrepublik nicht viele Reisen ins politisch heikle Tibet genehmigen wolle und um einen Stau von Bergsteigern auf den Bergen zu verhindern. Zudem betrage der Preis für eine Cho-Oyu-Besteigungsgenehmigung in der Hochsaison im Frühling von Tibet aus rund 9000 US-Dollar, in Nepal hingegen nur 1800.
Nun suchen die Sherpas eine Route, wollen an schwierigeren Stellen Seile befestigen. Sie schauen nach Orten, an denen sich Bergsteiger künftig an die Höhe akklimatisieren können, für Vorräte und Höhenlager, sowie Landemöglichkeiten für Helikopter, die von dort Verletzte und Tote ausfliegen könnten.