Koalas in Existenz bedroht

Welt / 11.02.2022 • 22:51 Uhr
Besonders die Buschfeuer von August 2019 bis März 2020 haben den Koalas schwer zugesetzt. AP
Besonders die Buschfeuer von August 2019 bis März 2020 haben den Koalas schwer zugesetzt. AP

Population geht zurück. Australien will die Beuteltiere ab sofort besser schützen.

Canberra In Australien sind die Koalas in Gefahr und werden in weiten Teilen des Landes ab sofort besser geschützt. In den Bundesstaaten New South Wales und Queensland sowie im Australian Capital Territory mit der Hauptstadt Canberra wird der Gefährdungsstatus der drolligen Beuteltiere offiziell von “vulnerable” (gefährdet) auf “endangered” (stark gefährdet) hochgesetzt, wie Umweltministerin Sussan Ley am Freitag mitteilte. Anhaltende Dürren, verheerende Buschbrände, Krankheiten und der Verlust des Lebensraums hätten in den vergangenen 20 Jahren zu einem starken Rückgang der Koala-Population geführt.

Zum Schutz der Tiere will die Regierung in den nächsten vier Jahren 50 Millionen australische Dollar (31 Millionen Euro) aufwenden. “Wir ergreifen beispiellose Maßnahmen zum Schutz des Koalas und arbeiten mit Wissenschaftlern, medizinischen Forschern, Tierärzten, Gemeinden, Bundesstaaten, lokalen Regierungen und der indigenen Bevölkerung zusammen”, betonte Ley.

Besonders die gewaltigen Buschfeuer von August 2019 bis März 2020 haben den niedlichen Beutelsäugern schwer zugesetzt. Nach Schätzungen der Umweltorganisation WWF wurden dabei mehr als 60.000 der nur in Down Under heimischen Koalas getötet, verletzt, vertrieben oder traumatisiert. Bilder von Tieren mit angesengtem Fell und verbrannten Pfoten gingen um die Welt.

Die Hochstufung des Schutzstatus sei auf Grundlage von zwei wissenschaftlichen Studien erfolgt, teilte die Tierschutzorganisation International Fund for Animal Welfare mit. Diese hätten ergeben, dass die Koala-Population im tropischen Queensland seit 2001 um mindestens 50 Prozent eingebrochen ist und Koalas in New South Wales sogar vom Aussterben bedroht sind.