Verheerendes Klimachaos droht

Welt / 14.02.2022 • 22:44 Uhr
Sollte der Abschied von klimaschädlichen Energieträgern hinausgezögert werden, stehen der Welt immer heftigere Extremwetterereignisse wie Hitzewellen bevor. AP
Sollte der Abschied von klimaschädlichen Energieträgern hinausgezögert werden, stehen der Welt immer heftigere Extremwetterereignisse wie Hitzewellen bevor. AP

Weltklimarat hat zweiwöchige Beratungen über neuen Sachstandsbericht begonnen.

Berlin, Genf Zum Auftakt zweiwöchiger Beratungen des Weltklimarats IPCC hat dessen Chef Hoesung Lee die Bedeutung des neuen Sachstandsberichts zu den Folgen der Erderwärmung betont. Der Bericht werde dringlich erwartet, “weil noch nie mehr auf dem Spiel stand” als jetzt, sagte Lee am Montag in einer Videoschaltung. Die Auswirkungen des Klimawandels seien schon jetzt weit größer “als unsere Bemühungen, uns ihm anzupassen”, warnte die Chefin des UN-Umweltprogramms (Unep), Inger Andersen.

In der IPCC-Plenarsitzung beraten Vertreter der 195 IPCC-Mitgliedstaaten über den zweiten Teil des Sechsten Sachstandsberichts des Weltklimarats. Die Arbeitsgruppe II des IPCC hat darin die neuesten Erkenntnisse über die Folgen der Erderwärmung für Mensch und Natur, mögliche Anpassung an den Klimawandel und Risikoanalysen zusammengetragen.

Die Regierungsvertreter diskutieren Zeile für Zeile die rund 30 bis 40 Seiten lange Kurzfassung des Berichts und verabschieden schließlich den Text. Damit erkennen die Regierungen die wissenschaftlichen Erkenntnisse offiziell an. Der komplette Bericht soll am 28. Februar veröffentlicht werden.

Nach Einschätzung der Umweltorganisation WWF dürfte die Bestandsaufnahme zu den Folgen der Erderwärmung für Natur und Mensch düster ausfallen. “In vielen Teilen der Welt stehen Menschen und Ökosysteme heute schon mit dem Rücken zur Wand. Und auch vor unserer eigenen Haustür haben Dürresommer, Sturzfluten, Waldbrände, Hitzewellen und Hochwasserkatastrophen die Klimakrise so greifbar gemacht wie nie zuvor”, sagte die Klimaschutzexpertin Viviane Raddatz. Werde der Abschied von Kohle, Gas und Öl weiter hinausgezögert, drohe der Welt “ein verheerendes Klimachaos”.