Kampf gegen Elfenbeinhandel

DNA-Analysen sollen Schwarzhandelnetzwerke enthüllen.
Washington Es ist alarmierend. Noch vor einem Jahrhundert gab es in Afrika etwa fünf Millionen Elefanten, Ende der 1970er Jahre waren es nur noch 1,3 Millionen, und heute sind es vermutlich gerade mal um die 415.000. Ein seit 1989 geltendes internationales Verbot des kommerziellen Handels mit Elfenbein hat die Entwicklung nicht gestoppt: Jedes Jahr werden schätzungsweise 500 Tonnen gewilderter Stoßzähne aus Afrika transportiert, der größte Teil davon geht nach Asien. Nun hat eine Studie ergeben, dass bis zu drei größere kriminelle Gruppen für den Schmuggel der großen Mehrheit des Elfenbeines aus dem Land verantwortlich sind. Forschern gelang es, die illegalen Handelsoperationen auf dem Kontinent zu kartieren – anhand von DNA-Analysen beschlagnahmter Stoßzähne und Beweisen wie Telefondaten, Autokennzeichen, finanziellen Unterlagen und Verschiffungsdokumenten. Die Studie im Journal “Nature Human Behavior” veröffentlicht. Die Wissenschaftler hoffen, dass ihre Arbeit den Behörden hilft, an die Anführer dieser Netzwerke heranzukommen anstatt nur an kleinere Fische, niedrigrangige Wilderer, die von den kriminellen Organisationen leicht ersetzt werden können.
Umweltschutz-Biologe Samuel Wasser, ein Koautor der Studie, betont: “Wenn man den Handel stoppen kann, wo das Elfenbein zusammengeführt und aus dem Land exportiert wird, sind das wirklich die Hauptspieler (an die man herankommt).” Mittlerweile sind mehrere Hotspots für das Elfenbein-Wildern ausgemacht worden, so Gebiete in Tansania, Kenia, Botsuana, Gabun und der Republik Kongo. Stoßzähne werden häufig in Lagerhäuser transportiert, dort zusammen mit anderen Schmuggelwaren in Schiffscontainer gepackt und dann zu Häfen gebracht. Schmuggelknotenpunkte existieren derzeit in Kampala (Uganda), Mombasa (Kenia) und Lomé (Togo). Wasser zufolge sind kürzlich zwei Tatverdächtige im Zuge einer Untersuchung mit Hilfe genetischer Elfenbein-DNA-Analysen festgenommen worden.