Extremwetter in Südamerika

Welt / 02.03.2022 • 22:45 Uhr
In Argentinien sind die Esteros del Iberá, eines der größten Sumpfgebiete weltweit, seit Jänner Schauplatz zahlreicher Brände.
In Argentinien sind die Esteros del Iberá, eines der größten Sumpfgebiete weltweit, seit Jänner Schauplatz zahlreicher Brände.

Klimaforscher schlagen Alarm: Überflutungen, Erdrutsche und Wäldbrände nehmen zu.

Rio de Janeiro In Petrópolis, im bergigen Hinterland der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro, fielen am 15. Februar in drei Stunden mehr als 250 Liter Regen pro Quadratmeter. Das ist mehr als seit Beginn der Aufzeichnungen 1932 jemals für einen Tag vermerkt wurde. Mehr als 200 Menschen wurden durch die auf den Regen folgenden Erdrutsche getötet. Was die Menschen in Petrópolis und in weiteren Teilen Südamerikas bereits am eigenen Leib zu spüren bekommen, bestätigte auch der jetzt veröffentlichte Bericht des Weltklimarats IPCC. Es gebe Prognosen, dass der Klimawandel “bestehende Risiken in der Region zu schwerwiegenden Schlüsselrisiken umwandeln wird”. Die globale Erderwärmung verändert demnach die Intensität und Frequenz von Extremwettereignissen wie beispielsweise die Phänomene El Niño und La Niña, die Einfluss auf das Wetter weltweit haben. Zudem sind diese Ereignisse schwerer vorherzusagen.

Auch in Jordão im Amazonas-Regenwald haben Wassermassen gerade das Leben von Tausenden Brasilianern verändert. 70 Prozent der entlegenen Stadt befinden sich wegen zwei über die Ufer getretener Flüsse unter Wasser. Im Nachbarland Argentinien sind unterdessen die Esteros del Iberá, eines der größten Sumpfgebiete weltweit, größtenteils ausgetrocknet und seit Jänner Schauplatz zahlreicher Brände. Die Behörden führten die Brände auf das Abbrennen von Weiden für die Viehzucht zurück. Die IPCC-Experten betonen, dass Dürreperioden die Grundlage für sich schnell ausbreitende Brände bilden.

Im IPCC-Bericht heißt es, dass veränderte Niederschläge zusammen mit extremen Temperaturen die Landwirtschaft in ganz Mittel- und Südamerika beeinträchtigen. “Die Auswirkungen auf den Lebensunterhalt und die Ernährungssicherheit im ländlichen Raum, insbesondere für kleine und mittlere Landwirte und die indigene Bevölkerung in den Bergen, werden sich voraussichtlich noch verschärfen”.