Ermittlungen wegen Ecstasy in Champagnerflaschen ausgeweitet

Welt / 06.03.2022 • 22:41 Uhr

weiden Nach dem tödlichen Konsum von Drogen aus einer Champagnerflasche in der Oberpfalz weiten sich die Ermittlungen aus. In den Niederlanden waren – wenige Tage nach der Vergiftung von acht Restaurant-Besuchern in Weiden mit einem Toten und sieben Verletzten – vier Menschen durch das Trinken des flüssigen Ecstasy-Wirkstoffs MDMA aus einer Champagnerflasche verletzt worden. Nach Angaben des deutschen Bundeskriminalamts (BKA) waren das aber nicht die ersten derartigen Drogenfunde.

So sei in Australien bei einer Grenzkontrolle im Jahr 2018 flüssiges MDMA in geschmuggelten Champagnerflaschen gefunden worden, sagte ein Sprecher. Es habe sich dabei um dieselbe Marke wie jüngst auch in Weiden und in den Niederlanden gehandelt, nicht aber um die gleiche Sorte. Die Flaschen seien damals per Luftfracht aus Europa nach Australien verschickt worden.

Dem deutschen Bundeskriminalamt lägen zwar “keine Erkenntnisse darüber vor, dass gezielt Champagnerflaschen zum Schmuggel von flüssigem MDMA in Europa genutzt werden”, sagte der BKA-Sprecher. Organisierte Banden versuchten aber immer wieder mit teils “sehr unkonventionellen Methoden”, Drogen zu schmuggeln – auch in Getränkeflaschen.

Die Frage, ob die Menschen in Weiden und in den Niederlanden Opfer eines solchen Drogendeals geworden sind, sei derzeit “Teil der Ermittlungen”, sagte eine Polizeisprecherin.