Panne in Atomruine nach Beben

Welt / 17.03.2022 • 22:34 Uhr
Bei dem Erdbeben der Stärke 7,4 sind zahlreiche Gebäude eingestürzt. AP
Bei dem Erdbeben der Stärke 7,4 sind zahlreiche Gebäude eingestürzt. AP

Keine erhöhte Strahlung in Fukushima. Vier Tote, 200 Verletzte und beträchtliche Schäden.

Fukushima Das starke Erdbeben im japanischen Fukushima hat mindestens vier Todesopfer gefordert und beträchtliche Schäden an Gebäuden und Straßen angerichtet. Mehr als 200 Menschen seien verletzt worden, berichtete der Fernsehsender NHK am Donnerstag. In der Atomruine Fukushima sei der Druck im Sicherheitsbehälter eines der drei zerstörten Reaktoren abgefallen. Die Messstationen auf dem Gelände des Kernkraftwerks zeigten aber keine erhöhten Strahlenwerte. Der Betreiberkonzern Tepco sei weiter dabei, die Ursache zu ermitteln. Im Reaktorblock 1 der Atomruine Fukushima, wo sich infolge der Kernschmelze vor elf Jahren noch geschmolzener Brennstoff befindet, sei der Druck im Sicherheitsbehälter unmittelbar nach dem Beben gestiegen und dann bis unter den Stand von vor dem Erdbeben gefallen, meldete NHK. Da die Überprüfung des Vorfalls Zeit benötige, sei der geplante Einsatz eines weiteren Roboters zum Aufspüren des vor elf Jahren geschmolzenen Brennstoffs in dem Reaktor verschoben worden. Die Regierung hatte am Donnerstag zunächst von keinen neuen Unregelmäßigkeiten gesprochen. Doch auch das Kühlsystem für die Abklingbecken für abgebrannte Brennelemente in den Reaktoren 2 und 5 stoppte infolge der Erschütterungen vorübergehend. Auch ein Kühlsystem in einem Abklingbecken im zweiten Atomkraftwerk Fukushima Daini, zwölf Kilometer südlich der Atomruine, fiel aus, konnte aber ebenfalls wieder aktiviert werden.

Das aktuelle Erdbeben der Stärke 7,4 ereignete sich am Mittwoch kurz vor Mitternacht (Ortszeit) unmittelbar vor der Küste von Fukushima in einer Tiefe von 60 Kilometern. In Teilen Tokios fiel unmittelbar nach den Erdstößen der Strom aus. Etwa 36.400 Häuser im Nordosten Japans sind noch immer ohne Strom.

Die Behörde hob eine anfängliche Tsunami-Warnung am frühen Donnerstagmorgen (Ortszeit) wieder auf. Die Bewohner wurden jedoch auch für die kommenden Tage vor weiteren starken Erdbeben gewarnt.