Partys, Drogen und Chaos

Welt / 27.03.2022 • 22:43 Uhr
Die Polizei zeigt in Miami Beach Präsenz: Mindestens fünf Menschen wurden seit Beginn der „Spring Break“ durch Schüsse verletzt, zudem wurden neun Polizisten verletzt. AP
Die Polizei zeigt in Miami Beach Präsenz: Mindestens fünf Menschen wurden seit Beginn der „Spring Break“ durch Schüsse verletzt, zudem wurden neun Polizisten verletzt. AP

Miami Beach wehrt sich gegen “Spring Break”, das wieder außer Kontrolle ist.

Miami Sonne, Urlaub, Strand und Party – so stellen sich viele Studenten in den USA traditionell ihre “Spring Break” vor, ihre Frühlingsferien. In der Realität aber läuft diese Tradition immer mehr aus dem Ruder und führt vor allem im südöstlichen Bundesstaat Florida, wo zehntausende Studenten alljährlich zwischen Februar und April hinreisen, immer wieder zu ausufernd wilden Partys mit Alkohol, Drogen, lauter Musik, Chaos, Vandalismus und Kriminalität.

“Wir bitten nicht um “Spring Break”, wir werben nicht dafür, wir unterstützen es nicht, wir halten es einfach nur aus”, sagte der Bürgermeister von Miami Beach, Dan Gelber. Die “Spring Break”-Touristen verhielten sich anders als die anderen Besucher, sagt Stadtrat Ricky Arriola. “Das ist eine spezielle Gruppe, die hier um diese Zeit des Jahres hinkommt, sie hält sich nicht an die zivilen Verhaltensregeln. Sie tragen Meinungsverschiedenheiten mit Kämpfen, Messerstechereien, Schießereien und Chaos aus.”

Der Stadtrat hat nun vorerst eine nächtliche Ausgangssperre verhängt, sowie ein teilweises Alkohol-Verkaufsverbot. Zudem wurden US-Medienberichten zufolge weitere Vorschläge diskutiert, etwa Geschäfte dafür zu bezahlen, dass sie vorsorglich schließen können.

Bei vielen “Spring Break”-Touristen kamen die Maßnahmen nicht gut an. “Ich hatte noch nie eine Ausgangssperre hier, mir wurde noch nie gesagt, was ich tun soll”, sagte Jason Cortex, zu Besuch aus New York, dem Lokalsender “WSVN 7”.

Joshua Wallack, Chef einer Firma, die eine beliebte Bar in der Gegend betreibt, unterstützt die Maßnahmen – forderte aber auch: “Das muss langfristig gelöst werden.” Am besten indem die Touristen einfach gar nicht mehr anreisen, sagt Bürgermeister Gelber. “Wenn ihr auf “Spring Break” gehen wollt, geht woanders hin.”