Böse Überraschung vor Ostern

Ferrero wusste seit Monaten von Salmonellen-Fall in Fabrik. Lizenz für Werk entzogen.
Luxemburg Wegen Salmonellen-Fällen in mehreren Ländern muss der Süßwaren-Riese Ferrero die Produktion in einer Fabrik in Belgien vorerst stoppen. Die Aufsichtsbehörde Afsca kündigte am Freitag an, die Produktionslizenz für die Fabrik in Arlon infolge von Ermittlungen zu entziehen. Mitten im wichtigen Ostergeschäft müssen demnach alle Produkte aus dem Werk zurückgerufen werden, unabhängig von ihrem Produktionsdatum. Auch in Österreich werden ausgewählte Chargen von Kinder-Produkten vorsorglich zurückgerufen bzw. aus den Regalen in den Supermärkten entfernt. Der Mitteilung zufolge sind hiervon alle Kinder Surprise, Kinder Mini Eggs, Kinder Surprise Maxi und Schoko-Bons betroffen, die in Arlon gefertigt wurden. Schon im Dezember ist Ferrero ein Salmonellen-Fall in jener Fabrik bekannt geworden, die schon seit Tagen im Fokus der Lebensmittelbehörden steht. Dies geht aus einer Mitteilung von Ferrero France in Luxemburg hervor. Demnach wurden am 15. Dezember am Standort Arlon Salmonellen in einem Sieb am Auslass von zwei Rohstofftanks festgestellt. Die daraus gefertigten Produkte seien daraufhin zurückgehalten worden. Der Filter sei ausgetauscht und Kontrollen der unfertigen und fertigen Produkte seien gesteigert worden, so Ferrero.
105 bestätigte Fälle
Warum Ferrero nicht schon damals die bereits im Umlauf befindlichen Produkte zurückrief, ist noch unklar. In den letzen Tagen hat das Unternehmen in vielen Ländern Produkte seiner Kinder-Süßwarenserie zurückgerufen. Bisher wurden laut EU-Behörden 105 bestätigte Salmonellenfälle sowie 29 Verdachtsfälle registriert. In Österreich gab es laut AGES noch keinen Fall. Auch Weihnachtsartikel fallen unter die betroffenen Produkte.