Christian B. nun “formeller Verdächtiger” im Fall Maddie

Welt / 22.04.2022 • 22:40 Uhr
Seit 3. Mai 2007 fehlt von der damals dreijährigen Madeleine McCann jede Spur. AFP
Seit 3. Mai 2007 fehlt von der damals dreijährigen Madeleine McCann jede Spur. AFP

Lissabon Im Fall der 2007 verschwundenen Madeleine McCann hat die portugiesische Staatsanwaltschaft den Deutschen Christian B. zum “formellen Verdächtigen” erklärt. Den Namen teilte die Staatsanwaltschaft der portugiesischen Region Faro in einer veröffentlichten Stellungnahme zwar nicht mit – sie betonte aber, deutsche Behörden seien aufgrund eines internationalen Rechtshilfeersuchens der portugiesischen Staatsanwaltschaft tätig geworden. Nach Informationen der dpa handelt es sich um den inhaftierten 45-Jährigen, der in dem Fall unter Mordverdacht steht. Christian B. sitzt zurzeit in Oldenburg eine mehrjährige Haftstrafe wegen der Vergewaltigung einer Frau im Jahr 2005 in deren Haus in der Nähe von Praia da Luz ab.

Die formelle Einstufung einer Person als verdächtig stellt noch keine Anklage dar, ist aber eine Voraussetzung dafür. Denn die Maßnahme unterbricht unter anderem die Verjährung, die nach portugiesischem Recht bei Mord nach 15 Jahren eintritt. Da Maddie am 3. Mai 2007 aus der Apartmentanlage in Praia da Luz verschwand, wäre die Verjährung schon in wenigen Tagen eingetreten.