Finnen stoßen mit NATO-Bier an

Welt / 17.05.2022 • 22:44 Uhr
Bislang seien 4000 Liter des Bieres gebraut und abgefüllt, mehr sei unterwegs. Man arbeite derzeit unter Hochdruck an Nachschub. Lehtikuva
Bislang seien 4000 Liter des Bieres gebraut und abgefüllt, mehr sei unterwegs. Man arbeite derzeit unter Hochdruck an Nachschub. Lehtikuva

Die Brauerei, die das Bier auf den Markt gebracht hat, wird mit Bestellungen überhäuft.

Helsinki Mit einem ganz besonderen Bier können die Finnen künftig auf die Bewerbung ihres Landes um die Mitgliedschaft in der NATO anstoßen. Aus aktuellem Anlass hat die kleine Brauerei Olaf Brewing in der finnischen Stadt Savonlinna nämlich ein Bier mit dem Namen „Otan Olutta“ gebraut. Während „Olutta“ Bier bedeutet, ist „Otan“ nicht nur der französische Name der NATO, sondern bedeutet im Finnischen „Ich nehme“. „Otan Olutta heißt also: Ich nehme ein Bier“, sagte Brauereichef Petteri Vänttinen am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. „Wir wollten mit dem Bier etwas Humor in diese dunkle Zeit bringen.“

Savonlinna, das etwa eine Stunde von der russischen Grenze entfernt liegt, habe eine „sehr blutige Geschichte“. So sei die Stadt etwa im Zweiten Weltkrieg von der Sowjetunion bombardiert worden. „Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine machen wir uns hier wieder Sorgen wegen unseres Nachbarn im Osten.“

„Es ist verrückt“

Wie die meisten anderen Finnen freue er sich sehr über die Entscheidung, dass Finnland Mitglied der NATO werden wolle, erzählte Petteri Vänttinen. „Und wenn viele Leute etwas toll finden, dann sollte man doch darauf anstoßen!“, sagte er.

Das Interesse an dem NATO-Bier, das seit Anfang der Woche auf dem Markt ist, hat den 42-Jährigen völllig überrascht. „Es ist verrückt. Wir können uns vor Bestellungen nicht mehr retten. Ich habe etwa 200 ungelesene Mails in meinem Posteingang“, sagte der Brauereichef. Bislang seien 4000 Liter des Bieres gebraut und abgefüllt, mehr sei schon unterwegs. Die acht Brauerei-Mitarbeiter arbeiteten gerade unter Hochdruck, sagte Vänttinen. „Aber wahrscheinlich müssen wir kurzzeitig noch mehr Leute einstellen.“