Wiener Kindergartenskandal: Weiterer Pädagoge angezeigt
wien In Wien ist ein weiterer Pädagoge eines städtischen Kindergartens bei der Staatsanwaltschaft angezeigt worden. Ihm wird „pädagogisches Fehlverhalten“ vorgeworfen, wie der zuständige Stadtrat Christoph Wiederkehr berichtete. Es werde derzeit in Richtung Freiheitsentziehung ermittelt, heißt es. Er soll Kinder zur Strafe eingesperrt haben.
Wiederkehr setzte indes auch einen Schritt in der Verwaltung: Die Leiterin der Magistratsabteilung 10 (Kindergärten), Daniela Cochlar, wird abgesetzt. Es gebe unterschiedliche Auffassungen über das Krisenmanagement, begründete der Ressortchef die Suspendierung. Den Wiener Kindergärten war vorgeworfen worden, im Zusammenhang mit mutmaßlichen Missbrauchsfällen in einem Kindergarten in Penzing zu spät informiert zu haben. Der neue Fall betrifft ebenfalls diese Einrichtung. Um einen sexuellen Übergriff soll es sich bei dem Vorfall aber nicht gehandelt haben.
Mehr Details zu dem Fall wolle er aktuell nicht nennen, betonte Wiederkehr mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen. Pädagogisches Fehlverhalten könnten aber etwa auch Einschüchterungsversuche gegen Kinder sein. Geprüft wird auch, ob es einen Zusammenhang mit den bereits bekannt gewordenen vier Fällen gibt, teilte er mit. Diese liegen mehr als ein Jahr zurück. Auch der neue Vorfall ist schon vor längerer Zeit passiert, allerdings haben die Eltern erst jetzt davon berichtet.