Gerüchteküche um Papst brodelt

Mehrere Anzeichen befeuern Spekulationen über einen Rücktritt des Kirchenoberhaupts.
Rom Derzeit sorgen Gerüchte in italienischen Medien über einen möglichen Rücktritt von Papst Franziskus im August für Wirbel. Einer der Gründe für die Spekulationen sollen die gesundheitlichen Probleme des 85-Jährigen sein. Das rechte Knie schmerzt so stark, dass er zu Audienzen im Rollstuhl erscheint. Eine Operation soll Franziskus wegen Sorge bezüglich der Narkose ablehnen. „Ich trete lieber zurück, als mich einer Knieoperation zu unterziehen“, soll der Papst bei einem privaten Treffen mit italienischen Bischöfen kürzlich gesagt haben, berichtete die römische Tageszeitung „Il Messaggero“ (Donnerstagsausgabe). „Die Worte des Papstes sorgen für Aufruhr im Vatikan“, kommentierte das gut informierte Blatt. Spekulationen kursieren auch über das am 27. August – einem Urlaubsmonat im heißen Rom – einberufene Konsistorium zur Ernennung von 21 neuen Kardinälen; 16 von ihnen sind dann zur Papstwahl berechtigt. Mit der Ernennung wird Franziskus das Kollegium dann sehr stark geprägt haben. Von den derzeit 132 Wahlberechtigten wurden 83 und damit fast zwei Drittel von ihm ernannt.
Beobachter wundern sich auch, warum Franziskus einen Tag nach dem Konsistorium in die Stadt L‘Aquila in die italienische Region Abruzzen reisen wird. Dort wird er als erster Papst überhaupt an der sogenannten „Perdonanza Celestiniana“ teilnehmen. Dabei handelt es sich um eine Vergebungsfeier, die von Papst Cölestin V. eingeführt wurde. Cölestin trat als erster Papst der Neuzeit 1294 nach nur fünf Monaten im Amt zurück.
Doch viele Vatikan-Experten betrachten die Rücktrittsgerüchte als haltlos. Franziskus habe noch viel vor und plane im Juli auch Reisen nach Kanada, in die Demokratische Republik Kongo und in den Südsudan. Außerdem sei er stark engagiert, Friedensverhandlungen im Russland-Ukraine-Krieg zu fördern.