Biber, Luchs und Co. in Gefahr
Artenschutz-Check: Bundesländer machen zu wenig für streng geschützte Tierarten.
Wien Drei Jahre ist es her, seit der WWF die Umsetzung von EU-Vorgaben und Naturschutzstandards in den österreichischen Bundesländern bei den fünf Tierarten Wolf, Fischotter, Luchs, Biber und Seeadler untersucht hat. Nun hat sich der Umweltverband erneut das Management der streng geschützten „WWF-Big5“ vorgenommen. Die Bilanz fiel mit Ausnahme Seeadler erneut negativ aus: „Der Umgang mit diesen wichtigen Tierarten zeichnet ein düsteres Bild vom generellen Umgang mit unserer Natur“, hieß es in einem Statement der WWF-Mitarbeiterin Christina Wolf-Petre. Infolgedessen würden auch Strafzahlungen in Millionenhöhe drohen, da Österreich in diesem Fall gegen EU-Richtlinien zum Schutz der heimischen Lebensräume und Arten verstoße.
31 der 35 Bewertungen zum Management der untersuchten Arten fielen in die Kategorien „schlecht“, „mangelhaft“ oder nur „teilweise“, erhebliche Defizite waren dabei in jedem Bundesland auszumachen. Nur eine Spezies erwies sich wie schon 2019 als rühmliche Ausnahme, der Seeadler. Am unteren Ende der Skala, in der Kategorie „schlecht“ mit einem Umsetzungsgrad von 0 bis 25 Prozent, landete Niederösterreich beim Umgang mit dem Biber und Wien mit dem Fischotter, dessen Lage österreichweit am prekärsten ausgefallen ist. Während die Bundesländer Burgenland, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark in einem oder mehreren Teilbereichen eine „gute Umsetzung“ aufweisen, entpuppte sich Kärnten als das Schlusslicht beim heimischen Artenschutz. In Vorarlberg wurde das Management von Biber, Luchs und Wolf bewertet, die in der Kategorie „teilweise Umsetzung“ (51 bis 75 Prozent) landeten.