Eltern von Archie scheitern am Menschenrechtsgerichtshof

Welt / 03.08.2022 • 22:53 Uhr
Archies Eltern haben alle juristischen Möglichkeiten ausgeschöpft. AP
Archies Eltern haben alle juristischen Möglichkeiten ausgeschöpft. AP

London Eigentlich hätte Archie bereits am Montag sterben sollen. Um 14 Uhr Londoner Zeit sollten die Geräte, die den unheilbar kranken Zwölfjährigen in England am Leben halten, abgeschaltet werden. Dann am Dienstag, später dann Mittwoch. Immer wieder wurde der Zeitpunkt seines Todes nach hinten geschoben – nun dürfte es doch bald so weit sein. Denn am Mittwochabend lehnte es der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) ab, sich in den Fall einzumischen. In der Heimat waren die juristischen Möglichkeiten bereits ausgeschöpft.

Archies Mutter Hollie Dance, die sich bisher kämpferisch gezeigt hatte, wirkte nun gebrochen. “Das ist das Ende”, sagte sie am Abend zu Reportern vor der Klinik, in der Archie liegt. Seit April liegt Archie im Koma. Bei einem Unfall hatte er sich schwere Hirnverletzungen zugezogen, womöglich bei einer Internet-Mutprobe. Die Ärzte haben keine Hoffnung auf Besserung. Das ist auch der Grund, warum alle britischen Gerichte es abgelehnt haben, die lebenserhaltenden Maßnahmen fortzusetzen.