Rückkehr zum Mond

Welt / 25.08.2022 • 22:45 Uhr
Das kombinierte SLS-Orion-Raumschiff wartet auf seinen Einsatz. AFP
Das kombinierte SLS-Orion-Raumschiff wartet auf seinen Einsatz. AFP

Mit der Mission „Artemis I“ will die Nasa wieder Astronauten auf den Mond bringen.

Cape Canaveral Die US-Raumfahrtbehörde will mit ihrer neuesten Trägerraketen-Generation, dem Space Launch System (SLS) mit der Orion-Raumkapsel auf deren Spitze, einen großen Schritt in Richtung ihrer neuen Mondambitionen machen. Der erste Start wurde für kommenden Montag angesetzt. Der lang erwartete Versuch der NASA, Astronauten auf den Mond zurückzubringen, lässt aber ein halbes Jahrhundert nach Ende der Apollo-Ära noch mindestens drei Jahre auf sich warten.

Das kombinierte SLS-Orion-Raumschiff soll vom Kennedy Space Center in Cape Canaveral starten und die unbemannte Kapsel auf einem sechswöchigen Testflug namens „Artemis I“ um den Mond und zurück zur Erde schicken. Die Reise dient dazu, die komplexeste und leistungsstärkste Rakete der Welt unter realen Bedingungen einem strengen Stresstest zu unterziehen, bevor SLS für den Transport von Astronauten zugelassen wird. SLS ist die größte Rakete, die die NASA seit Saturn-V gebaut hat, die während des Apollo-Mondprogramms in den 1960er und 1970er-Jahren geflogen wurden.

Jahrelange Verzögerungen

Nach mehr als einem Jahrzehnt Entwicklungszeit mit jahrelangen Verzögerungen und Kostenüberschreitungen in Milliardenhöhe hat das SLS-Orion-Raumschiff die NASA bisher mindestens 37 Mrd. Dollar (37,27 Mrd. Euro) gekostet. Der Kongress hat den NASA-Haushalt kontinuierlich erhöht und Mittel für Artemis bereitgestellt. Auch die ESA ist an der Mission beteiligt und liefert mit dem europäischen Servicemodul (ESM) eine wichtige Komponente des „Orion“-Raumschiffs. Es sorgt für dessen Antrieb, die Energieversorgung und die Wärmeregulierung und wird die Astronauten bei künftigen Missionen mit Wasser und Sauerstoff versorgen.

Das Artemis-Programm der NASA zielt darauf ab, bereits 2025 Astronauten zum Mond zurückzubringen und eine langfristige Mondkolonie als Sprungbrett für noch ehrgeizigere zukünftige Reisen zum Mars zu errichten. „Selbst mit der Aufstockung des Budgets ist es aber zweifelhaft, dass die NASA bis 2025 Menschen auf dem Mond landen wird“, sagte Lori Garver, die während der Konzeption der Rakete als stellvertretende NASA-Verwalterin fungierte.