Flugzeugabsturz gibt Rätsel auf

Deutsche Unternehmerfamilie nach Unglück vermisst – vier Tote befürchtet.
riga, köln Nach dem rätselhaften Absturz eines Privatjets in der Ostsee fehlt weiterhin jede Spur von den vier Insassen. Bei einer umfassenden Suchaktion auf See fanden lettische Einsatzkräfte bislang zwar ein größeres Stück des Flugzeugwracks und mehrere Trümmerteile, allerdings keine Passagiere. Medienberichten zufolge war eine Unternehmer-Familie aus Nordrhein-Westfalen an Bord gewesen, ein 72-Jähriger, seine vier Jahre jüngere Frau, eine Tochter des Paares (26) und ein Mann in deren Alter (27).
Das Privatflugzeug war am Sonntag auf dem Weg aus dem südspanischen Jerez nach Köln bis über die Ostsee geflogen und dort am Abend vor der Küste Lettlands ins Meer gestürzt. Abfangjäger aus mehreren Ländern verfolgten die Maschine während ihres mysteriösen Flugs über weite Teile des europäischen Kontinents. Im Cockpit seien keine Bewegungen erkennbar gewesen, hieß es.
Ein Flugzeug der schwedischen Küstenwache entdeckte schließlich die Absturzstelle westlich der lettischen Hafenstadt Ventspils, ehe die Sucheinsätze eingeleitet wurden. Heute, Dienstag, sollte mithilfe von Drohnen auch unter Wasser gesucht werden.
Damit blieben auch am Tag nach dem mysteriösen Geisterflug etliche Fragen offen. Die Behörden gehen davon aus, dass die düsengetriebene Cessna auf Autopilot geschaltet war. Der Flugsicherheitsexperte Hans Kjäll vermutete nach Angaben des schwedischen Rundfunksenders SVT, dass es einen Druckabfall in der Kabine des Flugzeugs gegeben haben könnte, worauf die Insassen bewusstlos geworden seien. Das Flugzeug sei in einer Höhe von etwa 11 000 Metern unterwegs gewesen, wo der Luftdruck niedrig sei. Komme es hier zu einem Druckabfall, könne man damit rechnen, bewusstlos zu werden, so Kjäll.