Klimakrise: Luftqualität nimmt ab

Welt / 07.09.2022 • 22:40 Uhr
Im August war der Rauch eines portugiesischen Waldbrands in der über 300 Kilometer entfernten spanischen Hauptstadt Madrid zu sehen. Reuters
Im August war der Rauch eines portugiesischen Waldbrands in der über 300 Kilometer entfernten spanischen Hauptstadt Madrid zu sehen. Reuters

WMO erwartet Zunahme der Häufigkeit, Intensität und Dauer von Hitzewellen.

Genf Längere und stärkere Hitzewellen sowie damit einhergehende Waldbrände wie in diesem Sommer verschlechtern nach einem Bericht der Weltwetterorganisation (WMO) die Luftqualität. Weil der Klimawandel mehr und intensivere Hitze- und Dürreperioden verursacht, dürften Hunderte Millionen Menschen in Mitleidenschaft gezogen werden, berichtete die WMO in Genf am Mittwoch zum Tag der sauberen Luft.

Nach Angaben des europäischen Erdbeobachtungsdienstes Copernicus lagen die Emissionen durch Waldbrände in diesem Sommer in Europa so hoch wie seit 2007 nicht mehr. Die atmosphärischen Bedingungen, Sonneneinstrahlung und schwacher Wind führten zu hohen Schadstoffwerten, sagte WMO-Chef Petteri Taalas. „Wir haben es bei den Hitzewellen in Europa und China in diesem Jahr gesehen. (…) Dies ist ein Vorgeschmack auf die Zukunft, denn wir erwarten eine weitere Zunahme der Häufigkeit, Intensität und Dauer von Hitzewellen, was zu einer noch schlechteren Luftqualität führen könnte.“ Die WMO warnt auch vor der Ozonbelastung.

Hohe Lufttemperaturen und intensive Sonneneinstrahlung begünstigen nach Angaben des deutschen Umweltbundesamtes die Bildung von Ozon in Bodennähe. Ozon führt in höheren Konzentrationen zu Tränenreiz, Atemwegsbeschwerden und Kopfweh. Bei erhöhtem Atemvolumen etwa durch körperliche Anstrengung könne es auch in das Lungengewebe vordringen, das Gewebe schädigen und Entzündungen hervorrufen.

Nach Angaben der WMO wird die Entwicklung besonders Asien betreffen, wo rund ein Viertel der Weltbevölkerung lebt. Ein Großteil wäre dort auf die Verbrennung fossiler Brennstoffe zurückzuführen, aber 20 Prozent auch auf die Effekte des Klimawandels.