“Dart”-Mission vor Höhepunkt

Welt / 25.09.2022 • 22:34 Uhr
Die NASA erhofft sich von der Mission Erkenntnisse darüber, wie die Erde vor herannahenden Asteroiden geschützt werden könnte. AP
Die NASA erhofft sich von der Mission Erkenntnisse darüber, wie die Erde vor herannahenden Asteroiden geschützt werden könnte. AP

NASA-Sonde soll in Asteroiden krachen und dadurch dessen Flugbahn verändern.

Washington Es klingt wie aus einem Hollywood-Film, ist aber eine Mission der NASA: In der Nacht zum Dienstag soll erstmals eine Sonde der US-Raumfahrtbehörde direkt und absichtlich in einen Asteroiden krachen und dadurch dessen Flugbahn verändern. Bei der Mission „Dart“ (Double Asteroid Redirection Test) steht laut NASA nicht weniger als die „zukünftige Sicherheit der Erde“ auf dem Spiel.

Der Ziel-Asteroid Dimorphos stellt Berechnungen der Nasa zufolge derzeit keine Gefahr dar. Bei der rund 330 Mill. Dollar teuren Mission der NASA handelt es sich um einen ersten vorsichtigen Versuch, ob es möglich sein könnte, die Flugbahn eines Asteroiden auf diese Weise abzuändern. Die NASA erhofft sich davon Erkenntnisse darüber, wie die Erde vor herannahenden Asteroiden geschützt werden könnte. Derzeit wissen Experten von keinem Asteroiden, der in absehbarer Zeit direkt auf die Erde zurasen könnte – aber Forscher haben rund 27.000 Asteroiden in der Nähe unseres Planeten identifiziert, davon rund 10.000 mit einem Durchmesser von mehr als 140 Metern.

Die im November mithilfe einer „Falcon 9“-Rakete vom US-Staat Kalifornien aus gestartete „Dart“-Sonde ist seit rund zehn Monaten auf dem Weg zu ihrem Ziel.  Erst rund eineinhalb Stunden vor dem Aufprall werde die Sonde Dimorphos mit ihrer Kamera allerdings wirklich ins Visier nehmen können. Das Flugobjekt genau in den Asteroiden zu lenken sei „unglaublich herausfordernd“, sagt NASA-Manager Evan Smith. Nach dem Aufprall soll die rund zwölfstündige Umlaufbahn von Dimorphos um mindestens 73 Sekunden und möglicherweise bis zu zehn Minuten kürzer dauern. Für die Wissenschafter geht die richtige Arbeit dann erst los: Untersuchen, was genau vor, während und nach dem Aufprall passiert ist – und was das nun für den Schutz der Erde bedeuten könnte. 2024 soll zur noch genaueren Untersuchung dann die ESA-Mission „Hera“ starten.