Heiliger Fluss stinkt zum Himmel

Aus Nepals verehrtem Bagmati wurde ein stinkendes, schmutziges Gewässer.
kathmandu Kristallklar auf einem Berg im Himalaya beginnt der Quelllauf des Bagmati, des Flusses, der in der hinduistischen Bevölkerung große religiöse Bedeutung hat: Ihm wird die Kraft zur Seelen-reinigung zugeschrieben.
Schutt, Abfälle, Müll und Jauche
Vom Quellgebiet windet sich der Bagmati bergabwärts, vorbei an grünen Wäldern. Aber da, wo der Bagmati das Tal von Kathmandu, der Hauptstadt, erreicht, wechselt seine Farbe von klar zu braun und dann zu schwarz – erstickt von Schutt, Abfällen, Müll und Jauche, die das Wasser ungenießbar machen, ja sogar so schmutzig, dass es nicht zum Reinigen benutzt werden kann. Während der trockenen Jahreszeit stinkt es in den Ufergebieten gewaltig.
Der Müll und die direkt in den Bagmati eingeleiteten Abwässer haben Nepals heiligen Fluss inzwischen auch zum schmutzigsten des Landes gemacht. Es gibt zwar Bemühungen, den Fluss zu reinigen. So versammeln sich seit sieben Jahren Freiwillige jeden Samstag in Kathmandu, um Müll einzusammeln und Unrat aus dem Fluss zu fischen. Aber bei allen Fortschritten beim Säubern werden die Helfer bei ihrer Arbeit immer wieder zurückgeworfen, zum Teil deshalb, weil die städtische Müllabfuhr häufig unterbrochen ist, was wiederum zu verstärktem Abladen von Abfällen im Fluss führt.
Auch was die Abwässer betrifft, arbeitet das Regierungskomitee an mehreren Projekten. So etwa dem Bau von Kanälen und dem Verlegen von Rohren parallel zum Fluss, um sie mit Abwasserleitungen zu verbinden und damit zu verhindern, dass die Jauche den Bagmati erreicht. Erwogen wird auch der Bau einer Kläranlage. Die Arbeiten am Kanal- und Rohrsystem laufen aber schon seit 2013, wann sie abgeschlossen werden, ist unklar.