Nächste Runde im Schacheklat

US-Schachspieler Niemann verklagt Weltmeister Carlsen wegen Betrugsvorwürfen.
St. Louis Der Skandal zwischen Hans Niemann und Magnus Carlsen geht in die nächste Runde. Der 19-jährige US-Amerikaner hat Medienberichten zufolge eine Verleumdungsklage gegen den norwegischen Weltmeister Carlsen (31) eingereicht. Niemann fordere wegen der Betrugsvorwürfe gegen ihn mindestens 100 Mill. Dollar (rund 102 Mill. Euro) Schadenersatz. Eingereicht wurde die Klage am Donnerstag (Ortszeit) vor einem Bundesgericht im US-Staat Missouri. Sie richtet sich unter anderem auch gegen das Internet-Portal Chess.com.
Niemann steht im Zentrum eines Skandals, der seit September die Schachwelt erschüttert. Beim Sinquefield Cup in St. Louis verlor der Superstar Carlsen überraschend gegen Niemann und zog sich erstmals in seiner Karriere von einem Turnier zurück. Die Schachszene deutete Carlsens Ausstieg als Betrugsvorwurf gegen Niemann. In einem Interview während des Cups gab Niemann dann zu, zweimal als Teenager bei Online-Partien betrogen zu haben, nie jedoch in Präsenz am Schachbrett. Carlsen warf Niemann daraufhin in einem Statement vor, öfter und auch in jüngerer Vergangenheit betrogen zu haben. Ein Untersuchungsbericht des Portals Chess.com legte Anfang Oktober nahe, Niemann habe wahrscheinlich in mehr als 100 Onlinepartien betrogen, darunter auch in Preisgeldturnieren.
Niemann wirft den Beschuldigten vor, sich verbündet zu haben, um seinen Ruf und Lebensunterhalt zu zerstören. Chess.com wies die Vorwürfe in US-Medien zurück.
