Jährlich 35.000 Tote in Europa durch Antibiotika-Resistenzen

Welt / 17.11.2022 • 22:43 Uhr

Stockholm, Wien In Europa sterben jedes Jahr rund 35.000 Menschen an Antibiotika-resistenten Bakterien. Ein am Donnerstag präsentierter Bericht der EU-Gesundheitsbehörde ECDC zeigt einen Anstieg der Todesfälle gegenüber früheren Schätzungen. „Jeden Tag sterben im EU/EWR-Gebiet fast 100 Menschen an diesen Infektionen“, betonte ECDC-Direktorin Andrea Ammon. Die Auswirkungen seien vergleichbar mit denen von Influenza, Tuberkulose und HIV/AIDS zusammen. In Österreich besserte sich die Situation.

„Besorgniserregender Anstieg“

„Wir sehen einen besorgniserregenden Anstieg der Zahl der Todesfälle, die auf Infektionen mit Antibiotika-resistenten Bakterien zurückzuführen sind, insbesondere solche, die gegen antimikrobielle Mittel der letzten Wahl resistent sind“, erläuterte Ammon. In den 2018 und 2019 veröffentlichten ECDC-Berichten war noch von 33.000 Todesopfern ausgegangen worden.

In Österreich starben im Jahr 2020 laut ECDC-Schätzung 266 Personen durch Antibiotika-Resistenzen. Das war der niedrigste Wert hierzulande in fünf Jahren. Österreich gehört auch zu jenen zehn Staaten, in denen von 2016 bis 2020 ein signifikanter Rückgang der Infektionen mit Antibiotika-resistenten Bakterien verzeichnet wurde. In 18 der in dem Bericht erfassten Länder gab es jedoch einen deutlichen Anstieg.