“Mose” rettet Venedig

Starke Unwetter in Italien: Venedig aktivierte Dammsystem gegen Hochwasser.
venedig Schwere Unwetter haben gestern Italien heimgesucht. Wegen Hochwasser in Venedig wurde sicherheitshalber das Dammsystem “Mose” aktiviert, um die Lagunenstadt vor einer Flut zu schützen. Der Pegel erreichte einen Stand von etwa 170 Zentimetern über dem Normalstand, wie die Gemeinde mitteilte. Damit galt die höchste Warnstufe. Ohne den Flutschutz wären bei diesem Wert rund 80 Prozent der Fußgängerwege in der bei Touristen beliebten Lagunenstadt überflutet. Laut der Kommune würde ein solcher Pegel außerdem bedeuten, dass Menschen auf dem berühmten Markusplatz fast hüfthoch im Wasser stünden.
Bereits in den frühen Morgenstunden fuhr die Stadt den Mechanismus für Flutschutz, abgekürzt “Mose”, aus. Das System aus 78 gelben, an drei Zugängen zur Lagune installierten Klappen ist seit 2020 in Betrieb. Vor allem im Herbst, wenn Regen und Stürme die Wasserstände steigen lassen, fährt Venedig das milliardenschwere Bauwerk immer wieder hoch. Seitdem wurden größere Hochwasser in der Unesco-Weltkulturerbe-Stadt vermieden. “Mose” musste seit seiner Inbetriebnahme bislang noch keine derart hohe Flut wie gestern abwehren.
Mehrere Regionen betroffen
Unwetter gab es in mehreren italienischen Regionen, vor allem im Süden. Der erste Schnee hat die Berge des Trentino weiß angezuckert. Auch die Hauptstadt Rom wurde von heftigen Niederschlägen heimgesucht, die zu massiven Verkehrsproblemen führten. In den Küstengemeinden Ostia und Pomezia bei Rom wurden die Schulen wegen des Unwetters geschlossen. Überschwemmungen und umgestürzte Bäume wurden unter anderem auch in der Gemeinde Fiumicino gemeldet, in der sich Italiens größter Flughafen befindet. Mehrere Menschen wurden verletzt.