“Artemis” kehrt zurück

Welt / 09.12.2022 • 22:47 Uhr
Die „Orion“-Kapsel ist seit einem Monat im All unterwegs. NASA/AFP
Die „Orion“-Kapsel ist seit einem Monat im All unterwegs. NASA/AFP

Die Mondmission wird am Sonntag auf der Erde erwartet.

Washington Letzter großer Test nach fast einem Monat im All: Die Mondmission „Artemis 1“ der US-Raumfahrtbehörde Nasa wird am Sonntag zurück auf der Erde erwartet. Um 18.40 Uhr MEZ soll die unbemannte „Orion“-Kapsel im Pazifik landen und dann mithilfe von Spezialisten, Tauchern und Booten in den Hafen von San Diego (Kalifornien) gebracht werden.

Mit dem nach der griechischen Göttin des Mondes benannten Programm „Artemis“ sollen in den kommenden Jahren wieder US-Astronauten auf dem Mond landen, darunter erstmals eine Frau und eine nicht-weiße Person. Auf einen ersten bemannten Flug („Artemis 2“) um den Mond herum soll ein weiterer bemannter Flug inklusive Mondlandung („Artemis 3“) folgen. Die bislang letzten Menschen hatte die NASA 1972 mit der „Apollo 17“-Mission auf den Mond gebracht. Insgesamt brachten die USA als bislang einziges Land mit den „Apollo“-Missionen zwischen 1969 und 1972 zwölf Astronauten auf den Mond. Die Landung von „Artemis 1“ aber wird erstmal eine Herausforderung. Mit rund 40.000 Kilometern pro Stunde soll „Orion“ laut NASA in die Atmosphäre der Erde fliegen und von dieser dann auf rund 480 Kilometer pro Stunde abgebremst werden. Dabei muss das Hitze-Schutzschild der Kapsel Temperaturen von rund 2800 Grad Celsius standhalten. Mithilfe von fünf Fallschirmen soll „Orion“ dann weiter auf rund 32 Kilometer pro Stunde abgebremst werden und im Meer landen. Gestartet war „Artemis 1“ – nach Kostenexplosionen und mehreren Verschiebungen – als Sorgenkind. Aber nach dem Start am 16. November mit der Rakete „Space Launch System“ vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral (Florida) schien es dann zu laufen. Die NASA-Wissenschaftler ergänzten die Mission deswegen sogar noch um weitere kleinere Tests.

Rekord

Zwischendurch stellte die Mission auch noch einen Entfernungsrekord auf, als die „Orion“-Kapsel sich mehr als 249.000 Meilen (über 400.000 Kilometer) von der Erde entfernte. Den bisherigen Rekord hatte vor mehr als 50 Jahren die Mission „Apollo 13“ mit 248.655 Meilen aufgestellt.

Auch die Europäische Raumfahrtagentur ESA und Raumfahrtagenturen anderer Länder sind an „Artemis“ beteiligt. Die ESA steuerte etwa das Europäische Servicemodul (ESM) bei, das auch Strom, Wasser und Luft liefert und das Raumschiff auf der richtigen Temperatur hält. Die Antriebs- und Versorgungseinheit soll bei der Rückkehr vom Besatzungsmodul abgetrennt werden und in der Atmosphäre verglühen.