Katastrophengebiet Kalifornien

Welt / 15.01.2023 • 22:46 Uhr
Besonders hart haben die Unwetter bislang unter anderem das Salinas-Tal im Bezirk Monterey getroffen. Dort wurden Tausende Hektar Agrarland überflutet. AFP
Besonders hart haben die Unwetter bislang unter anderem das Salinas-Tal im Bezirk Monterey getroffen. Dort wurden Tausende Hektar Agrarland überflutet. AFP

Der US-Bundesstaat leidet seit Wochen unter ungewöhnlich heftigen Unwettern.

Los angeles Die schweren Unwetter in Kalifornien mit bislang 19 Toten nehmen auch nach drei Wochen keine Ende. Der sonst sonnenverwöhnte US-Bundesstaat wurde am Wochenende erneut von heftigem Regen, Sturm und Schneefall getroffen, wie der Wetterdienst meldete. Für rund 25 Millionen Einwohner galt eine Hochwasserwarnung, Tausende Haushalte waren ohne Strom. Präsident Joe Biden rief den Katastrophenfall für Kalifornien aus. So können Bundesmittel etwa für den Wiederaufbau und nicht versicherte Schäden freigegeben werden, wie das Weiße Haus am späten Samstagabend (Ortszeit) mitteilte.

Seit dem 27. Dezember werde der Westküstenstaat von schweren Winterstürmen, Überschwemmungen, Erdrutschen und Schlammlawinen heimgesucht. “Es sind ein paar wilde Wochen gewesen”, sagte ein Meteorologe der “Los Angeles Times” mit Blick auf die Serie von Winterstürmen seit drei Wochen. Dies hängt laut Experten auch mit dem vom Klimawandel veränderten Jetstream zusammen, wie die in großer Höhe um den Erdball ziehenden Winde genannt werden. Dieser Jetstream sei derzeit sozusagen über dem Pazifik geparkt und habe in den vergangenen Wochen mehrere Tiefdruckgebiete angezogen, zitierte die Zeitung den Meteorologen Eric Boldt vom Nationalen Wetterdienst.

Ein Ende der Unwetter ist weiter nicht in Sicht. Für die nächsten Tage wurde weiterer Regen vorhergesagt. “Wir sind noch nicht über den Berg”, warnte Notdienste-Direktorin Nancy Ward. “Die Bedrohung für die Gemeinden bleibt bestehen, und das Wasser wird weiter steigen, selbst wenn die Stürme vorüber sind.” Positiv sei allerdings, dass die anhaltenden Niederschläge dazu geführt hätten, die seit Jahren bestehende Dürre in Kalifornien zu mildern, sagten Experten.