Schweizer Hautzellen im All

“Dragon” von SpaceX zur ISS gestartet. Zürcher Start-up beteiligt sich an Mission.
Zürich, Cape Canaveral Mit Experimenten von deutschen Studenten und Versorgungsnachschub für die Astronauten an Bord ist ein „Dragon“-Frachter zur Internationalen Raumstation ISS gestartet. Der unbemannte Frachter der privaten Raumfahrtfirma SpaceX von Elon Musk hob am Dienstagabend (Ortszeit) vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida ab, wie Live-Bilder der US-Raumfahrtbehörde Nasa zeigten. Am Donnerstag wird der „Dragon“ an der ISS erwartet. An Bord des Frachters sind unter anderem vier Projekte von Studierenden-Teams aus Hannover, Stuttgart, München und Luxemburg, die sich nach Angaben des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt 2021 in einem Wettbewerb durchgesetzt hatten. Die Experimente beschäftigen sich unter anderem mit Pflanzenwachstum in der Schwerelosigkeit und der Frage, wie Raumfahrzeuge weniger reparaturanfällig werden können.
Mikrogravitation
Auch Hautzellen aus der Schweiz sind im Frachter. Das Zürcher Biotech-Start-up Cutiss will mit der Mission die Auswirkungen des Weltraums auf Hautzellen und Gewebekulturen untersuchen, wie das Unternehmen mitteilte. Dies sei wichtig, um Strategien zum Schutz von Astronauten bei Weltraumflügen zu entwickeln. Im Weltraum ist der Mensch der Mikrogravitation und der Weltraumstrahlung ausgesetzt, was zu Veränderungen in der Struktur und Funktion der Zellen führt. Wie andere Organe verändert die Haut ihre physikalischen Eigenschaften wie Dicke und Feuchtigkeit sowie ihre biologischen Eigenschaften, die die Wundheilung beeinflussen können. In etwa vier Wochen wird das Miniaturlabor an der Küste Floridas zur Erde zurückkehren. Die Zellen werden dann nach Zürich zurückgeschickt und genauer analysiert.