Gute Noten für ChatGPT

Künstliche Intelligenz besteht großen Teil der österreichischen Zentralmatura.
Wien, St. Pölten Die Gratis-Software ChatGPT hat in einem Test der Landesschülervertretung Niederösterreich große Teile der letztjährigen Zentralmatura bewältigt. Im Fach Deutsch wurde der Text-Automat von Lehrern je nach Thema mit einem Befriedigend oder Genügend beurteilt, in Mathe schaffte er einen knappen Vierer und in Teilen der Englisch-Matura einen soliden Dreier, teilten die Schülervertreter mit.
Bei dem Test wurde relativ realitätsnah vorgegangen: Bei der Eingabe in ChatGPT wurde nur die Angabe eingefügt. Bewertet wurden dann die direkten Antworten, die von der Software ausgespuckt wurden – ohne auch noch so offensichtliche Fehler auszubessern. Die Texte in Deutsch wurden dann von einem Lehrer-Team bewertet.
Am besten bewerteten die Lehrer in Deutsch übrigens jenes Themenpaket, das auch eine Literaturaufgabenstellung beinhaltet. Hier ergatterte ChatGPT ein Befriedigend und Kommentare wie „sprachlich bis auf einige Ausdrucks- und Wiederholungsfehler gut!“ oder „orthographisch gut erarbeitet, auch beim Stil, wenn man von ein paar ungünstigen Wortwiederholungen absieht“.
Knapp, aber doch wurde die Mathe-Zentralmatura für die AHS geschafft (18,5 von 36 Punkten). In Englisch, wo nur ein Teil der Matura abgefragt wurde, kam die Software in diesen Punkten gut durch.
„Tritt ein Schüler unvorbereitet zur Matura an und hat es, utopisch gedacht, geschafft, Chat-GPT als Begleiter dabeizuhaben, ist es für diesen Schüler möglich, die schriftliche Reifeprüfung in den Fächern Deutsch und Mathematik durch alleiniges Eingeben der Angabe positiv zu bestehen“, so Landesschulsprecher Marco Gayer in einer Aussendung. Unter anderem fordern die Schülervertreter, den Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, selbst auszuwählen, ob sie Schularbeiten oder die Matura auf Papier oder mit Laptops (Anm.: ohne KI-Einsatz) absolvieren.