Thailands Kokosnuss-Affen
Für Tierschutzorganisationen “Grausamkeit”. Dabei gäbe es tierfreie Ernte-Methoden.
Nathon In Thailand werden traditionell Affen für das Pflücken von Kokosnüssen eingesetzt. Das sorgt nun aber zunehmend für Diskussionen. Untersuchungen der Tierschutzorganisation Peta haben in den vergangenen Jahren für Aufsehen gesorgt – so sehr, dass viele Supermarktketten in aller Welt bereits Kokosmilch aus Thailand aus den Regalen verbannt haben. Vor wenigen Wochen gab nun der deutsche Lieferdienst HelloFresh bekannt, in seinen Kochboxen als Reaktion auf den jüngsten Peta-Bericht keine Kokosmilch aus Thailand mehr anzubieten. Man dulde keine Form von Tiermissbrauch in der Lieferkette.
Nicht viel geändert
Schon 2020 hatte die Regierung in Bangkok angekündigt, Kokosprodukte mit einem Code ausstatten zu wollen – um nachvollziehen zu können, ob sie ohne Hilfe von Affen hergestellt wurden. Seither gab es zwei weitere Enthüllungsberichte. “Für unsere letzte Untersuchung haben wir 2022 sechs Monate lang in neun Provinzen ermittelt, oft undercover”, erzählt Jason Baker, Vizepräsident bei Peta Asien. “Die schlechte Nachricht ist: Bisher hat sich trotz aller Kampagnen nichts geändert.”
Dabei gäbe es Alternativen, die in anderen Kokosmilch produzierenden Ländern angewendet werden: “Man müsste in Thailand einfach Arten von Kokospalmen anbauen, die nicht so hoch werden, oder öfter neue Bäume pflanzen und nicht nur die alten, extrem hohen benutzen”, sagt Baker. Brasilien, Kolumbien und Hawaii würden Kokosnüsse etwa mit tierfreien Methoden wie Aufzügen, Seilsystemen oder Leitern ernten.
Was den Affen angetan werde, sei “seelische Grausamkeit”, so Baker. Die meisten würden schon als Babys von ihren Müttern mit Gewalt getrennt und seien dann ein Leben lang angekettet.